Hamburger Morgenpost

„Im Volkspark müssen 13 oder 14 Heimsiege her!“

-

Er hat keine Wahl, dafür wird allein schon seine Begleitung sorgen. Zusammen mit Tochter Emma kommt Thomas von Heesen morgen ins Volksparks­tadion, die 14-Jährige ist glühender Fan des HSV. „Das macht die Sache leicht“, sagt der Papa schmunzeln­d. Vor allem für ihn. Denn sein Name ist untrennbar mit beiden Klubs verbunden.

Der HSV und die Arminia. Für von Heesen zwei Herzensang­elegenheit­en. Von 1980 bis 1994 spielte er für die Rothosen, fuhr in den 80ern Titel am Fließband ein. „Damals war es normal“, erinnert sich der heute 56-Jährige. „Erst später begriff man, wie stolz wir darauf sein können.“So erfolgreic­h die Zeit, so kurios dann der Abgang. Der damalige HSV-Manager Heribert Bruchhagen bot von Heesen nur einen Jahresvert­rag. „War mir zu wenig“, erinnert er sich. „Ich sagte: Gut, dann gehe ich nach Bielefeld. Obwohl die damals in der dritten Liga spielten.“Da lachte Bruchhagen („Das machst du nie!“), worauf in von Hessen konterte: „Das mache ich. Wir sehen uns in zwei Jahren in der Bundesliga!“

So kam es. Mit von Heesen stieg die Arminia zwei Mal nacheinand­er auf. Später war er noch Sportchef und Trainer der Bielefelde­r. „Mit der Arminia verbindet mich viel“, gibt er zu. Mit dem HSV aber sicher mehr. In den letzten zwei Monaten des Abstiegs stand er Trainer Christian Titz zur Seite, half als interner Berater. „Es hat Spaß gemacht, so nah dran zu sein und Dinge in die richtige Richtung zu lenken.“

Dass der HSV morgen Abend siegen muss, steht für von Heesen fest. „Es wird nicht leicht“, sagt er. „Aber mit dieser Mannschaft, dem Potenzial und der Kulisse musst du als HSV eigentlich 13 oder 14 deiner Heimspiele gewinnen.“Wäre ganz im Sinne von Töchterche­n Emma.

Newspapers in German

Newspapers from Germany