Franziska van Almsick: Schwimmen ab 1. Klasse!
So kann Zahl der Todesfälle durch Ertrinken gesenkt werden
Frankfurt/M. - Franziska van Almsick ist besorgt wegen fehlender Schwimmkenntnisse bei Kindern. Die Ex-Spitzenschwimmerin fordert deshalb entsprechenden Unterricht, und zwar ab der ersten Grundschulklasse.
So könne die Zahl der Todesfälle durch Ertrinken bei Kindern gesenkt werden, sagte die 40Jährige im Interview mit der Verlagsgruppe Rhein-Main. Ertrinken sei die zweithäufigste Todesursache bei Kindern. Es sei eine besorgniserregende Entwicklung, dass immer weniger Kinder schwimmen lernen.
Hauptgrund ist nach Meinung der zweifachen Mutter, dass es vielen Eltern wichtiger ist, dass ihr Kind zweisprachig aufwachse oder ein Instrument spiele: „Das ist natürlich auch schön, aber wer nicht schwimmen kann, riskiert ständig sein Leben.“
Van Almsick sieht die Politik in der Pflicht. Schwimmunterricht müsse wieder fest im Lehrplan verankert werden: „Und das am besten nicht erst ab der dritten Klasse, sondern ab der ersten.“Das sei ein aktiver Beitrag, um die Todesfälle durch Ertrinken bei Kindern deutlich zu senken. Mithilfe ihrer „Franziska van Almsick Stiftung“hätten mehr als 10000 Kinder inzwischen sicher schwimmen gelernt.
Bei den Zehnjährigen sind 59 Prozent keine sicheren Schwimmer, ergab eine im vergangenen Jahr von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage. Als sicherer Schwimmer gilt, wer die Disziplinen des Jugendschwimmabzeichens in Bronze (Freischwimmer) erfüllt.
Das sogenannte „Seepferdchen“, das demnach 77 Prozent der Grundschüler absolviert hatten, reicht laut den Experten nicht, um als sicherer Schwimmer zu gelten. Hier handele es sich lediglich um eine Bescheinigung dafür, dass sich das Kind auf einer Strecke von 25 Metern über Wasser halten kann.