Hamburger Morgenpost

Erst gepennt, dann abgeschoss­en

ST. PAULI Frust nach Geschenken für Union. Trainer: „Das war naiv“

- BUTTJE ROSENFELD r.rosenfeld@mopo.de

Der Höhenflug des FC St. Pauli mit der Tabellenfü­hrung nach zwei Spieltagen ist schon wieder vorbei. Erst das unnötige Pokal-Aus durch die 2:3-Pleite bei Drittligis­t Wehen Wiesbaden, nun die erste Niederlage in der Meistersch­aft – und die fiel hoch aus: Bei Union Berlin gab es in der mit 22012 Zuschauern ausverkauf­ten Alten Försterei eine böse 1:4 (0:2)-Klatsche. Lange war die Partie langweilig, weil vor den beiden Toren nichts, aber auch gar nichts passierte. Dann brachten zwei Standards von der Außenlinie Berlin auf die Siegerstra­ße. Unions Einwurf-Monster Christophe­r Trimmel beförderte den Ball mit den Händen weit in den Strafraum – und die Abwehr der Kiezkicker wurde zum Hühnerhauf­en. Beim 0:1 (44.) verlor Jeremy Dudziak erst ein Kopfball-Duell, im anschließe­nden Gewusel konnte Marvin Knoll Grischa Prömel nicht am Schuss hindern. Beim 0:2 (45.+2) durch den Ex-St. Paulianer Akaki Gogia sahen mit Philipp Ziereis, Daniel Buballa, Bernd Nehrig und Knoll gleich vier Akteure nicht gut aus.

„Das waren zwei Geschenke“, ärgerte sich Christophe­r Buchtmann über die Folgen der Einwürfe, „so machst du die natürlich stark.“Das nervte auch den Trainer. Markus Kauczinski: „,Aus solchen Situatione­n darf nicht ein Tor fallen, zwei Tore schon gar nicht. Das waren zwei Aktionen, wo wir naiv verteidige­n. Das müssen wir lernen.“

Aber auch aus den Fehlern der zweiten Halbzeit, in denen die Hamburger sich zwei Kontertore einfingen. Erst ließ sich Ziereis von Sebastian Andersson vorm 0:3 (57.) vernaschen, danach sah die gesamte Abwehr schlecht aus, als derselbe Schütze für den Endstand sorgte (88.). Immerhin konnte Henk Veerman nach seiner Einwechslu­ng durch seinen abgefälsch­ten Schuss für Hoffnung sorgen (71.), und Buchtmann hätte sogar noch auf 2:3 verkürzen können (78.). Doch Kauczinski, der bereits unter der Woche gesagt hatte, dass St. Pauli noch keine Spitzenman­nschaft sei, gab zu: „Auch wenn das Ergebnis um ein Tor zu hoch ausgefalle­n ist: Union Berlin war heute zu stark für uns und hat

uns die Grenzen aufgezeigt.“Sieben Gegentreff­er musste Robin Himmelmann in den beiden letzten Partien bei Wehen Wiesbaden und in Berlin hinnehmen – und jetzt kommt auch noch Aufstiegsf­avorit Köln am Sonntag ans Millerntor. Dazu der Keeper: „Ich kassiere lieber einmal vier Dinger in einem Spiel und bin dafür in den nächsten Wochen stabil.“Schlusswor­t von Buchtmann: „Gegen Köln muss die Post wieder abgehen. Da müssen wir mit unseren Fans im Rücken eine Reaktion zeigen.“

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 ??  ?? Ex-St. Pauli-Kicker Akaki Gogia trifft zum 2:0. Robin Himmelmann, Bernd Nehrig, Daniel Buballa und Marvin Knoll (v.l.) haben das Nachsehen.
Ex-St. Pauli-Kicker Akaki Gogia trifft zum 2:0. Robin Himmelmann, Bernd Nehrig, Daniel Buballa und Marvin Knoll (v.l.) haben das Nachsehen.

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