Vom Scharfschützen zum Rocker-Chef
So wurde Dariusch F. zum Höllenengel
Dariusch „Dari“F. gilt als der Boss der Hamburger Hells Angels. Heimkind, Scharfschütze, Höllenengel. Wer ist der Glatzkopf, der jetzt in seinem Bentley mit mehreren Schüssen niedergestreckt wurde? Die MOPO kennt seine Geschichte.
Aufgewachsen und zur Schule gegangen ist Dariusch F. im beschaulichen Niendorf. Wegen übler Prügeleien kommt der Junge mit 14 Jahren ins berüchtigte Jugendheim Feuerbergstraße (Alsterdorf). „In dem Alter sucht man sich Vorbilder. Für mich waren das die großen Jungs mit den dicken Knarren“, erklärte er einmal.
Es folgt eine Lehre im renommierten Hotel „Baseler Hof “an der Esplanade, die er nach einem Tag hinschmeißt. Dann die Bundeswehrzeit, in der er zum Scharfschützen ausgebildet und im Kosovo eingesetzt wird.
Zurück in Hamburg macht sich Dariusch F. als Kampfsportler bei äußerst brutalen „Blutkämpfen“einen Namen. Im Milieu spielt er noch keine große Rolle. Doch das ändert sich am 15. März 2008.
An der Spitze schwer bewaffneter Kiez-Schläger stürmt er auf die ShellTankstelle am Hammer Deich. Dariusch F. war von Kiez-Größen angeheuert worden, einen Konflikt mit ihrem Rivalen „Bauchschuss-Musa“zu „klären“. Der flüchtet, sein Begleiter, Ismail Ö., wird ins Bein getroffen.
Was dann folgt, macht Dariusch F. im Milieu zum „Helden“: Zufällig kommt ein Streifenwagen vorbei. Dariusch F. stellt sich breitbeinig auf die Fahrbahn und schießt mit einer „Glock“-Pistole 17 Mal in die Luft. So lenkt er die Aufmerksamkeit der Polizeibeamten auf sich. Er wird festgenommen. Seine Komplizen können entkommen und sind bis heute unbekannt. Dariusch F. erhält später ein mildes Urteil: zwei Jahre Gefängnis auf Bewährung wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Nach seiner „Heldentat“steigt er bei den Hells Angels ein. Und genießt sofort hohes Ansehen. Heute gilt der Muskelmann mit Wohnung in der HafenCity und weißem Bentley als der Boss der Hamburger Hells Angels.