Neue Gebäude, Forschungs-Campus: Klinik-Komplex rüstet sich für die Zukunft
Das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) ist Hamburgs Herz, wenn es um die medizinische Versorgung geht. Doch es schlägt am Limit. Viele Bereiche sind in die Jahre gekommen, PatientenPlätze fehlen. Mit einer BauOffensive soll das nun geändert werden.
UKE-Chef Burkhard Göke fuhr gestern höchstpersönlich mit dem Abriss-Bagger vor, um einen ausgedienten Flachbau auf dem Klinik-Gelände plattzumachen. In den kommenden Jahren soll dort für rund 80 Millionen Euro ein Neubau für die auf Prostata-Krebs spezialisierte Martini-Klinik entstehen.
Zudem sollen für 200 Millionen Euro ein neues Herzzentrum und für 70 Millionen ein weiterer Forschungscampus gebaut werden – sowie sieben weitere Projekte. Insgesamt werden 500 Millionen Euro investiert. Das hat Gründe:
➤ Die Uniklinik stößt an ihre Grenzen. „Wir sind bei einer Auslastung von nahezu 100 Prozent, mussten teilweise schon Patienten wegschicken“, erklärt Göke. Das betrifft vor allem die Martini-Klinik, die mit 2400 Prostatakrebsoperationen führend ist. Das UKE müsse sich vergrößern, allein schon um den Anforderungen der wachsenden Metropole gerecht zu werden. Laut Göke fehlen dem UKE insgesamt bis zu 520 Betten, da kommen die geplanten 388 Betten im Herzzentrum wie gerufen.
➤ Innovationsdruck: Mit der ehrgeizigen Bau-Offensive soll das UKE als „eine der führenden Kliniken Europas“gestärkt werden, sagt Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne). Man konkurriere nicht nur regional um die Gunst der Patienten, auch international steigt der Konkurrenzdruck, so Göke.
Abhilfe soll der „Campus Forschung II“mit 150 Laboreinheiten schaffen. Dass UKE-Forscher gute Arbeit leisten, zeigt die Zahl der eingenommenen Fördergelder: 2017 kamen so 100 Millionen Euro zusammen! ➤ Marode Bauten: Das Klinikgelände ist ein „Flickenteppich“aus alten und neueren Bauten. Viele ältere Gebäude erfüllen nicht mehr die Ansprüche moderner Medizin. Manche Maschinen, beispielsweise aus der RoboterTechnik, sind schlicht zu groß für die Räume der MartiniKlinik. Göke: „Wir improvisieren mit viel Geschick, aber langfristig kommen wir nicht an einem Neubau vorbei.“