Job-Offensive für Flüchtlinge
Neues Projekt soll Geflüchteten Ausbildungsplätze vermitteln – auch andere Arbeitssuchende können profitieren
Sie sind ein Beispiel für gelungene Integration. 13 Flüchtlinge starten im September ihre Ausbildung in Hamburg bei der Deutschen Bahn. Nach einem Langzeitpraktikum werden aus ihnen nun Mechaniker, Elektriker und Gleisbauer.
Möglich wird das durch die sogenannte Einstiegsqualifikation (EQ). „Die eignet sich gut, um berufliche Wünsche auszuprobieren und dabei schon einen Ausbildungsbetrieb kennenzulernen“, sagt Sozialsenatorin Melanie Loenhard (SPD).
Wichtig: Jeder Schulabgänger oder junge Erwachsene kann an einer EQ teilnehmen. Praktisch alle Branchen der Hamburger Wirtschaft halten unterschiedlichste Langzeitpraktika bereit: Handel, Logistik, Verkehr, Handwerk oder Dienstleistung. Für Teilnehmer mit einem Fluchthintergrund gibt es besondere Fördergruppen, in denen sie ergänzend Sprachunterricht erhalten – so wie die 13 Flüchtlinge, die je insgesamt zehn Monate bei der Deutschen Bahn reingeschnuppert hatten.
Das Programm schaffe „betriebliche Nähe“und gegenseitiges Vertrauen, so Sönke Fock, Chef der Agentur für Arbeit in Hamburg. „Gelingt der Übergang vom EQ zur Berufsausbildung, ist viel erreicht“, sagt er. Eine qualifizierte Berufsausbildung zur Fachkraft verspreche etwa sichere Beschäftigung in der Zukunft. Betriebe würden von zusätzlichem Fachpersonal profitieren. Mit 1,4 Millionen Euro finanzieren die Agentur für Arbeit und das Jobcenter in diesem Jahr über 900 EQPlätze. Damit sollen auch die Personen einen Ausbildungsplatz finden können, die bisher keinen haben.MPS