Hamburger Morgenpost

Lasogga lässt den Volkspark beben

Torjäger entscheide­t die Partie gegen Bielefeld Durch den Sieg rückt Hamburg schon auf Rang drei vor

- SIMON BRAASCH, FLORIAN REBIEN UND PHILIPP SIMON redaktion-sport@mopo.de

So schmecken auch Montagaben­de richtig gut. Der HSV panzerte sich mit dem 3:0 (1:0) gegen Arminia Bielefeld in die Spitzengru­ppe der zweiten Liga, steht nach drei Partien schon auf dem dritten Platz. Ein schöner Abend vor 46934 Fans im Volkspark, den Pierre-Michel Lasogga mit seinem Doppelpack veredelte. Von diesen Momenten können sie nicht genug bekommen. Gemeinsam mit ihren Fans feierten die Profis des HSV den Erfolg gegen Bielefeld, ihnen allen war ein gewaltiger Stein vom Herzen gefallen. Da ist er, der erste Heimsieg der Saison. Und Hamburg bringt sich in der Liga in Stellung. Erst das 3:0 in Sandhausen, nun der klare Sieg gegen Bielefeld. Das 0:3 zum Start gegen Kiel ist vergessen.

Allerdings: Der HSV ist gut beraten, nicht abzuheben. Denn dem deutlichen Sieg ging ein hartes Stück Arbeit voraus. Der HSV ließ seinen Anhang lange zittern, ehe er den Deckel drauf machte.

Dabei begann es so, wie es sich alle wünschten. Neun Minuten waren gespielt, als die Hamburger endlich im eigenen Stadion trafen. Bates und Lasogga nahmen Arminen-Keeper Ortega in die Mangel, der ließ die Kugel fallen, Lasogga spitzelte sie zu Holtby und dessen Kopfball saß – das 1:0. Ein resoluter Einsatz gegen Ortega, aber kein Foul, so urteilte Schiedsric­hter Aarnink.

Lief für den HSV. Doch ein wenig mehr Souveränit­ät hätte man sich gewünscht. Pollersbec­k kratzte Hartherz’ Freistoß aus dem Winkel (40.), klärte dann in höchster Not gegen Voglsammer (43.) – und hatte Glück! Seine Hände waren wohl außerhalb des Strafraums, der Keeper hätte auch Rot sehen können (siehe Seiten IV/V).

Dennoch gute Stimmung im Volkspark. Geschmackl­os allerdings, wie sich ein Teil der HSV-Ultras auf das Derby gegen St. Pauli (30.9.) einstimmte. „Stellt Euch endlich unsrer Gier – 100 Ihr, 100 Wir!“stand auf einem Plakat, das auf der Nordtribün­e entrollt wurde. Eine unmissvers­tändliche Einladung an die St. Pauli-Fans zur Schlägerei. Total daneben.

Auf dem Platz übernahmen die Gäste mehr und mehr das Kommando, ohne große Chancen zu besitzen. Anders als Narey (48./63./64.), der dem zweiten HSV-Tor nahe kam. Die Entscheidu­ng war Lasogga vorbehalte­n, der bewies, warum er so wichtig sein kann. Klasse, wie er sich um Börner herum drehte und knallhart rechts ins Eck schoss – 2:0 (75.). Kurz vorm Ende brachte Börner ihn dann im Strafraum zu Fall. Lasogga ließ sich die Chance nicht nehmen, verwandelt­e trocken vom Punkt – 3:0 (88.) und gewaltiger Jubel. So soll es weitergehe­n. Denn mal ehrlich: Diese Höhenluft schmeckt verdammt gut.

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Pierre-Michel Lasogga trifft zum 2:0, Julian Börner ist zu spät.

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