Lasogga lässt den Volkspark beben
Torjäger entscheidet die Partie gegen Bielefeld Durch den Sieg rückt Hamburg schon auf Rang drei vor
So schmecken auch Montagabende richtig gut. Der HSV panzerte sich mit dem 3:0 (1:0) gegen Arminia Bielefeld in die Spitzengruppe der zweiten Liga, steht nach drei Partien schon auf dem dritten Platz. Ein schöner Abend vor 46934 Fans im Volkspark, den Pierre-Michel Lasogga mit seinem Doppelpack veredelte. Von diesen Momenten können sie nicht genug bekommen. Gemeinsam mit ihren Fans feierten die Profis des HSV den Erfolg gegen Bielefeld, ihnen allen war ein gewaltiger Stein vom Herzen gefallen. Da ist er, der erste Heimsieg der Saison. Und Hamburg bringt sich in der Liga in Stellung. Erst das 3:0 in Sandhausen, nun der klare Sieg gegen Bielefeld. Das 0:3 zum Start gegen Kiel ist vergessen.
Allerdings: Der HSV ist gut beraten, nicht abzuheben. Denn dem deutlichen Sieg ging ein hartes Stück Arbeit voraus. Der HSV ließ seinen Anhang lange zittern, ehe er den Deckel drauf machte.
Dabei begann es so, wie es sich alle wünschten. Neun Minuten waren gespielt, als die Hamburger endlich im eigenen Stadion trafen. Bates und Lasogga nahmen Arminen-Keeper Ortega in die Mangel, der ließ die Kugel fallen, Lasogga spitzelte sie zu Holtby und dessen Kopfball saß – das 1:0. Ein resoluter Einsatz gegen Ortega, aber kein Foul, so urteilte Schiedsrichter Aarnink.
Lief für den HSV. Doch ein wenig mehr Souveränität hätte man sich gewünscht. Pollersbeck kratzte Hartherz’ Freistoß aus dem Winkel (40.), klärte dann in höchster Not gegen Voglsammer (43.) – und hatte Glück! Seine Hände waren wohl außerhalb des Strafraums, der Keeper hätte auch Rot sehen können (siehe Seiten IV/V).
Dennoch gute Stimmung im Volkspark. Geschmacklos allerdings, wie sich ein Teil der HSV-Ultras auf das Derby gegen St. Pauli (30.9.) einstimmte. „Stellt Euch endlich unsrer Gier – 100 Ihr, 100 Wir!“stand auf einem Plakat, das auf der Nordtribüne entrollt wurde. Eine unmissverständliche Einladung an die St. Pauli-Fans zur Schlägerei. Total daneben.
Auf dem Platz übernahmen die Gäste mehr und mehr das Kommando, ohne große Chancen zu besitzen. Anders als Narey (48./63./64.), der dem zweiten HSV-Tor nahe kam. Die Entscheidung war Lasogga vorbehalten, der bewies, warum er so wichtig sein kann. Klasse, wie er sich um Börner herum drehte und knallhart rechts ins Eck schoss – 2:0 (75.). Kurz vorm Ende brachte Börner ihn dann im Strafraum zu Fall. Lasogga ließ sich die Chance nicht nehmen, verwandelte trocken vom Punkt – 3:0 (88.) und gewaltiger Jubel. So soll es weitergehen. Denn mal ehrlich: Diese Höhenluft schmeckt verdammt gut.