Razzia gegen Araber-Clan in Berlin
Es geht um Drogenhandel im großen Stil
BERLIN - Wieder eine Großrazzia in Berlin – und wieder stehen Mitglieder einer arabischen Großfamilie im Fokus. Die Kripo durchsuchte Wohnungen und andere Objekte in den Stadtteilen Tiergarten und Kreuzberg. Vier Menschen im Alter von 18 bis 27 Jahren wurden festgenommen. Bei der Razzia ging es diesmal um den Verdacht des Drogenhandels im großen Stil.
Der Einsatz begann um 6 Uhr am Morgen, wie eine Sprecherin der Polizei mitteilte. Alle Beschuldigten stehen im Verdacht, mit großen Mengen Rauschgift gehandelt zu haben. Drei der Festgenommenen gehören zur berüchtigten Großfamilie R., aus deren Besitz im vergangenen Juli 77 Immobilien im Wert von mehr als neun Millionen Euro beschlagnahmt worden waren. Die Staatsanwaltschaft geht in diesem Fall davon aus, dass die Objekte mit Geld aus Straftaten gekauft wurden. Ermittelt wird in diesem Fall gegen 16 Verdächtige einer arabischstämmigen Großfamilie sowie deren Umfeld. Dabei geht es um Geldwäsche. Mitglieder der Familie sollen auch hinter dem Münz-Raub im Berliner Bode-Museum stehen.
Der vierte Festgenommene soll zur Familie el-Z. gehören. Durchsucht wurden gestern fünf Wohnungen. Auch ein Wettbüro soll durchsucht worden sein. Ein Drogen-Spürhund schnüffelte zudem an einem abgestellten Porsche.
Gefunden wurden nach Angaben der Ermittler allerdings nur „Kleinstmengen“an Betäubungsmitteln. Der jüngste der Festgenommenen wurde zudem bei der Festnahme verletzt, weil er Widerstand geleistet haben soll. In seiner Wohnung fanden die Polizisten scharfe Munition.
Der Berliner Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Norbert Cioma, teilte mit: „Es ist immer schön, die Woche mit so einem Einsatz zu beginnen. Im Kampf gegen die Hydra der organisierten Kriminalität ist es wichtig, regelmäßig Zeichen zu setzen und mit nachhaltiger Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden jenen auf die Füße zu treten, die unsere Gesetze missachten und meinen, sie könnten ohne Konsequenzen schwere Straftaten begehen.“