Sollte Teenie für Dealer anschaffen?
Angeklagter schweigt
Schwere Vorwürfe gegen einen 35-Jährigen aus Norderstedt: Er soll laut Anklage jahrelang einem Jungen wöchentlich Marihuana verkauft und ihn dann mit angeblichen Drogenschulden unter Druck gesetzt haben. Die Anklage geht von 99 Taten aus. Bei den ersten Deals, im Jahr 2010, war der Junge erst 15 Jahre alt.
Der Angeklagte, Jalal S., schweigt zu Beginn. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, den Teenager massiv bedroht zu haben, weil dieser angeblich seine Schulden nicht bezahlte. An einem Tag soll er mit dem Jungen zum Straßenstrich gefahren sein und dem Minderjährigen gedroht haben: „Hier kannst du deinen A... verkaufen.“
Aus Angst soll der Junge zwischen 2015 und März 2017 monatlich 300 Euro an seinen Peiniger gezahlt haben. Danach soll sich die Summe auf 600 Euro erhöht haben. Insgesamt soll der Junge mindestens 6800 Euro an den mutmaßlichen Dealer gezahlt haben.
Auch die Bedrohung eines erwachsenen Kunden wird Jalal S. zur Last gelegt. Dem Mann soll er gesagt haben: „Wir machen es wie bei dem IS, ich schneide dir die Kehle durch.“Dabei soll er ihm ein Messer vorgehalten haben.
Als der drogensüchtige Mann gestern als Zeuge aussagte, konnte er sich an die bedrohlichen Sätze allerdings nicht mehr erinnern. Der Prozess wird am 6. September fortgesetzt.