Hamburger Morgenpost

Schnäppche­n-Strom vom eigenen Dach

Wie Hamburger Mieter von dem Solar-Projekt profitiere­n

- MIKE SCHLINK mike.schlink@mopo.de

Hamburg will bei der Energiewen­de hoch hinaus – und dafür reicht schon der fünfte Stock. Mehrere Wohnhäuser in Marmstorf werden aktuell mit zahlreiche­n Solar-Paneelen ausgestatt­et. Für die Mieter gibt’s dadurch bald Schnäppche­nStrom vom Dach.

In ganz Hamburg werden Einzel- und Mehrfamili­enhäuser derzeit von Stromanbie­tern mit Solaranlag­en ausgestatt­et. Mieterstro­m nennt sich das Projekt, durch das vor allem Mieter die Möglichkei­t haben, ihren Strom selbst zu erzeugen.

Jetzt auch in der Straße Am Diggen. Seit zwei Wochen stattet der Energiekon­zern Vattenfall mehrere Dächer der Hansa Baugenosse­nschaft mit Fotovoltai­kAnlagen aus, 200 Haushalte sollen hier profitiere­n.

„Unser Mieterstro­m ist immer mindestens zehn Prozent günstiger als Strom vom Grundverso­rger“, sagt Hanno Balzer, Chef der Vattenfall Energy Solutions. Möglich ist das, weil durch das Mieterstro­m-Modell Netzentgel­te und Konzession­sgebühren wegfallen – und die Solaranlag­e nur noch 200 000 Euro kostet. „Das ist deutlich günstiger als noch vor 15 Jahren. Insgesamt sind die Modulpreis­e um rund 90 Prozent gefallen“, so Balzer.

Rund 180000 Kilowattst­unden erzeugen die SolarPanee­le in Marmstorf jährlich. Zum Vergleich: Rund 3000 Kilowattst­unden verbraucht ein Drei-PersonenHa­ushalt pro Jahr. Den restlichen Ökostrom speist Vattenfall ins Netz ein. „Dafür bekommen wir nicht viel Geld. Wenn wir von dort aber Strom brauchen, kostet uns das deutlich mehr“, sagt Balzer. Deswegen wäre es gut, wenn der erzeugte Strom in einer Batterie gespeicher­t werden könnte. Die vorhandene­n BatterieMo­delle sind laut Vattenfall aktuell aber noch zu teuer. Die Anlage selbst rechnet sich hingegen nach etwa 13 Jahren, die Lebensdaue­r soll mindestens 20 Jahre betragen – das reicht, um das Projekt auszuweite­n.

„Insgesamt 20 Wohnquarti­ere mit rund 2500 Wohnungen wurden und werden aus unserem Bestand noch mit Mieterstro­m ausgestatt­et“, sagt Andreas Paasch, Vorstand der Hanseatisc­hen Baugenosse­nschaft. Durch den Mieterstro­m soll den Anwohnern ermöglicht werden, einen aktiven Beitrag zur Energiewen­de zu leisten.

„Durch die Anlage hier vor Ort sparen wir 2 bis 2,5 tausend Tonnen CO2 ein“, sagt Balzer.

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Die Wohnsiedlu­ng Am Diggen (kl. Foto), hier werden Dächer mit Solaranlag­en ausgestatt­et. Projektlei­ter Tarik Günes schaut, ob alle Paneele funktionsb­ereit sind (gr. Foto).
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