Schnäppchen-Strom vom eigenen Dach
Wie Hamburger Mieter von dem Solar-Projekt profitieren
Hamburg will bei der Energiewende hoch hinaus – und dafür reicht schon der fünfte Stock. Mehrere Wohnhäuser in Marmstorf werden aktuell mit zahlreichen Solar-Paneelen ausgestattet. Für die Mieter gibt’s dadurch bald SchnäppchenStrom vom Dach.
In ganz Hamburg werden Einzel- und Mehrfamilienhäuser derzeit von Stromanbietern mit Solaranlagen ausgestattet. Mieterstrom nennt sich das Projekt, durch das vor allem Mieter die Möglichkeit haben, ihren Strom selbst zu erzeugen.
Jetzt auch in der Straße Am Diggen. Seit zwei Wochen stattet der Energiekonzern Vattenfall mehrere Dächer der Hansa Baugenossenschaft mit FotovoltaikAnlagen aus, 200 Haushalte sollen hier profitieren.
„Unser Mieterstrom ist immer mindestens zehn Prozent günstiger als Strom vom Grundversorger“, sagt Hanno Balzer, Chef der Vattenfall Energy Solutions. Möglich ist das, weil durch das Mieterstrom-Modell Netzentgelte und Konzessionsgebühren wegfallen – und die Solaranlage nur noch 200 000 Euro kostet. „Das ist deutlich günstiger als noch vor 15 Jahren. Insgesamt sind die Modulpreise um rund 90 Prozent gefallen“, so Balzer.
Rund 180000 Kilowattstunden erzeugen die SolarPaneele in Marmstorf jährlich. Zum Vergleich: Rund 3000 Kilowattstunden verbraucht ein Drei-PersonenHaushalt pro Jahr. Den restlichen Ökostrom speist Vattenfall ins Netz ein. „Dafür bekommen wir nicht viel Geld. Wenn wir von dort aber Strom brauchen, kostet uns das deutlich mehr“, sagt Balzer. Deswegen wäre es gut, wenn der erzeugte Strom in einer Batterie gespeichert werden könnte. Die vorhandenen BatterieModelle sind laut Vattenfall aktuell aber noch zu teuer. Die Anlage selbst rechnet sich hingegen nach etwa 13 Jahren, die Lebensdauer soll mindestens 20 Jahre betragen – das reicht, um das Projekt auszuweiten.
„Insgesamt 20 Wohnquartiere mit rund 2500 Wohnungen wurden und werden aus unserem Bestand noch mit Mieterstrom ausgestattet“, sagt Andreas Paasch, Vorstand der Hanseatischen Baugenossenschaft. Durch den Mieterstrom soll den Anwohnern ermöglicht werden, einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten.
„Durch die Anlage hier vor Ort sparen wir 2 bis 2,5 tausend Tonnen CO2 ein“, sagt Balzer.