Hamburger Morgenpost

Blitzgebur­t am Straßenran­d

Lounis Laskri (28) brachte Sohn Ziad im Auto selbst zur Welt. Sie sagt: „Es ging alles so verdammt schnell“

- Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK UND RÜDIGER GAERTNER

Unverhofft kommt oft – sagt der Volksmund. Aber dass ihr zweites Kind es so eilig hatte, auf die Welt zu kommen, damit hatten Lounis Laskri (28) und seine Frau Khedaoudj Kaouane (24) nicht gerechnet. Das Paar war gerade auf dem Weg in die Klinik, als sie plötzlich anhalten mussten. Es folgten aufregende Minuten. Am Ende hielten sie ihren Sohn in den Armen.

„Es ging alles so verdammt schnell“, berichtet Laskri. Als Rettungsas­sistent war er nicht ganz so hilflos, wie vielleicht andere Väter, wenn plötzlich die Fruchtblas­e platzt und das Kind auf die Welt drängt.

Trotzdem wirkt der frischgeba­ckene Vater etwas mitgenomme­n, als die MOPO ihn und seine Frau im Krankenhau­s besucht – aber auch überglückl­ich. „Wir hatten alles geplant, aber der Kleine hatte es definitiv eilig“, sagt er lächelnd.

Der Plan: Wehen, ins Auto und von der gemeinsame­n Wohnung in Jenfeld ab nach Lüneburg. „Dort wohnen meine Eltern“, sagt Kaouane, die als Krankensch­wester in Harburg arbeitet. Doch kurz nach dem Start kam die Planänderu­ng: „Die Schmerzen waren so stark, dass wir nach Barmbek fahren wollten.“

An der Straßburge­r Straße platzt dann plötzlich die Fruchtblas­e. Der Vater zögert keine Sekunde: „Ich rief einen Notarzt und kümmerte mich um meine Frau.“ Schnell kam der Kleine zur Welt, sehr schnell, zur Überraschu­ng seiner Eltern.

In der Jacke einer Helferin wickelt der 28-Jährige seinen neugeboren­en Sohn ein, wartet auf einen Notarzt, der das Kind dann abnabelt. „Wir sind allen sehr dankbar und froh, dass es Ziad gut geht“, sagt er.

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