Zoff um Nackte bei Senats-Party
Burlesque-Tänzerinnen repräsentierten Hamburg – das sorgt nicht nur für Begeisterung ...
Einmal im Jahr lässt Hamburgs Senat in Berlin die Korken knallen. Allein 4000 Gäste kamen in diesem Jahr zum Fest der Landesvertretung, um zu feiern. Etwas zu ausgelassen, vielleicht. Ein paar Burlesque-Tänzerinnen heizten den Anwesenden mit ihrem kultivierten Darbietungen des Nackttanzes ein – und sorgten für Empörung.
Als am Dienstagabend die Hamburger Gruppe „The Sinderellas“zu fortgeschrittener Stunde eine der aufgebauten Bühnen betrat, staunten die Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien nicht schlecht. Eine Erotik-Show auf einem Senats-Fest? Das gab’s wohl noch nie. Entsprechend viele Personen hielten den Auftritt mit ihrem Smartphone fest. Darunter der Hamburg1-Moderator Herbert Schalthoff, der das Video in den sozialen Netzwerken teilte – und eine SexismusDebatte entfachte.
Gerade bei den mitregierenden Grünen sorgte der Auftritt für Kritik, er sei zum „Fremdschämen“heißt es. Auch andere Anwesende rümpften die Nase, viele fanden den Auftritt aber auch „künstlerisch“ansprechend. Bleibt die Frage: Was hat sich der Senat als Veranstalter dabei gedacht? „Das Musik- und Unterhaltungsprogramm bildet das facettenreiche Kulturleben unserer Stadt ab“, sagt Sprecher Jörg Schmoll. In der Tat hatten neben den Tänzerinnen auch ein Shanty-Chor, Coverbands und HipHop Acts einen Auftritt. „All dies gehört zu Hamburg“, so Schmoll. Die Organisation der Veranstaltung sei derweil keine politische Angelegenheit, darum kümmere sich ausschließlich die Landesvertretung in Berlin. Politische Gremien sind damit nicht befasst. Das erklärt auch, warum die Grünen von dem Auftritt so überrascht waren. In den kommenden Jahren sollen aber wohl keine Tänzerinnen dieser Art mehr gebucht werden.