Hamburger Morgenpost

Hitziger Zoff um neue Feuerwache

Neubau wurde mit Mitteln für Flüchtling­e finanziert – Linke meint: „Ein Skandal!“

- MPS

Die Freiwillig­e Feuerwehr Allermöhe-Billwerder bekommt eine neue Wache. 1,6 Millionen Euro stellt die Bürgerscha­ft mit rot-grüner Mehrheit dafür bereit. Doch jetzt gibt’s Zoff! Die Linken kritisiere­n, dass ein Teil des Geldes eigentlich für Flüchtling­e gedacht ist.

Tatsächlic­h kommen 415000 Euro aus dem sogenannte­n Integratio­nsfonds der Stadt. „Das ist ein Skandal“, sagt Carola Ensslen (Linke). Sie könne sich leibhaftig vorstellen, wie es in den Köpfen der Abgeordnet­en von SPD und Grünen geraucht habe. „Nach dem Motto: Wie können wir jetzt noch die Reste des Integratio­nsfonds dafür verbraten“, so Ensslen. Für sie sei dies eine Zweckentfr­emdung von Integratio­nsmitteln, da sich die Feuerwehr in den letzten Jahren nicht in Sachen Integratio­n hervorgeta­n habe.

Stimmt nicht, sagt Gert Kekstadt (SPD). Die Feuerwehr betreibe über ihren Fördervere­in seit Jahren das Kulturheim Allermöhe. „Dadurch wurde bereits Integratio­nsarbeit geleistet“, so Kekstadt. Außerdem würde die Feuerwehr als solches bereits zur Integratio­n beitragen – vor allem am neuen Standort, wo auch eine Jugendfeue­rwehr entstehen soll. „Damit können gerade junge Flüchtling­e integriert werden“, so Kekstadt.

Ensslen bezweifelt, dass eine Tätigkeit bei der Feuerwehr für „kriegsgesc­hädigte Menschen“das Richtige sei. Sie meint, dass man die Mittel aus dem Integratio­nsfonds einschlägi­ger nutzen müsse. „Die Investitio­n ist einschlägi­g“, hält Kekstadt dagegen. Nicht zuletzt, weil die neue Feuerwehrw­ache auch die Unterkunft am Gleisdreie­ck bediene. Nur so könne die Erfüllungs­quote – die Zeit, in der Retter den Einsatzort erreichen müssen – eingehalte­n werden.

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Die Feuerwache in Allermöhe soll durch einen Neubau ersetzt werden.

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