Trauer um das kleine Walross-Baby
Süßer Planscher starb neben seiner Mutter. Lag es an der Ersatzmilch?
Große Trauer im Tierpark Hagenbeck: Das kleine WalrossBaby ist tot! Das erst im Juni geborene Jungtier starb in der Nacht zu gestern dicht neben seiner Mutter. Die genaue Todesursache ist bisher noch unklar. Eine Obduktion soll in den kommenden Tagen Aufklärung bringen. Für die Tierpfleger war es ein Schock: Am frühen Morgen hatten sie den Baby-Bullen tot aufgefunden. Seine Mutter habe neben ihm gelegen und sei bereits dabei gewesen, Abschied zu nehmen, teilte der Tierpark mit. Damit waren alle Bemühungen der vergangenen Tage, den Kleinen zu stabilisieren, umsonst gewesen.
Der Zustand des Baby-Bullen hatte sich zuletzt zunehmend verschlechtert. Er litt an Durchfall, wurde dünner und dünner. Die Tierärzte vermuteten, dass das Junge die Ersatzmilch nicht vertrug. Die bekam der Kleine, weil seine Mutter Dyna ihn aufgrund einer Entzündung nicht stillen konnte.
„Leider existieren auf dem Gebiet von Walrossaufzuchten extrem wenig Erfahrungen“, erklärte Dr. Adriane Prahl, Tierärztin bei Hagenbeck. „Zudem sind Handaufzuchten immer mit vielen Risiken behaftet.“Außer Hagenbeck züchtet in der EU nur noch das Dolfinarium im niederländischen Harderwijk diese beeindruckenden Großrobben.
Mutter Dyna ist inzwischen wieder bei der Gruppe der anderen Walrosse, heißt es vonseiten des Tierparks. So wolle man ihr die Situation erleichtern. Doch auch die anderen Walrosse trauern herzzerreißend um das Jungtier und drücken ihren Schmerz durch laute Rufe nach dem aus ihrer Mitte gerissenen Schützling aus. Ruhe in Frieden, Kleiner!