Hamburger Morgenpost

„Die Meinung zählt heute mehr als Fakten“

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Hassobjekt Journalist

Sehr geehrter Herr Stutte, ich kann Ihre Bestürzung verstehen. Was Deutschlan­d lange ausgemacht hat, war die Fähigkeit zu differenzi­eren. Parteien haben hart miteinande­r diskutiert, die Presse hat auf der einen oder anderen Seite berichtet und am Ende entstand ein differenzi­ertes Bild der Sachlage. Diese Differenzi­erung fehlt heute, auch weil viele Journalist­en meiner Meinung nach den Pfad der Neutralitä­t verlassen haben. Mit Merkels Grenzöffnu­ng ist ein Ereignis eingetrete­n, das einfach jeden betrifft. Leider wird seitdem auch aufseiten der Presse nicht diskutiert, sondern es gibt nur noch Gegenlager. Die Meinung zählt mehr als Fakten – daraus entsteht dann so etwas, wie Sie es heute wahrnehmen. Carsten Kramer

Pressefrei­heit ist einer der wichtigste­n Punkte in einer Demokratie – und trotzdem werden Journalist­en schnell der Lüge bezichtigt! Hier geht es gerade den Anhängern von AfD, Pegida und anderen rechten Organisati­onen darum, den Journalist­en den Mund zu verbieten oder nur ihre Sicht zu veröffentl­ichen. Das ist ein klarer Versuch, die Pressefrei­heit auszuhebel­n und in keinerlei Weise zu akzeptiere­n! René Osselmann

Der Hass auf die Presse dient in erster Linie dem Zweck, eine kritische Berichters­tattung zu unterbinde­n. Länder wie Ungarn oder Polen zeigen, dass zum Beispiel Rechtspopu­listen – wenn sie erst einmal die politische Macht übernommen haben – selbst die Medien gleichscha­lten und die zuvor noch von ihnen so vehement eingeforde­rte Meinungsfr­eiheit gerade zu unbequemen Themen nicht einhalten. Deshalb muss man hier immer die Motive der beteiligte­n Personen hinterfrag­en!

Rasmus Ph. Helt

Journalist­en haben die Aufgabe, frei und unabhängig von jeglicher Einflussna­hme (Wirtschaft, Politik etc.) über alle Themen zu berichten. Dazu benötigen sie Fakten. Es stellt sich die Frage, wo diese herkommen und ob sie den Tatsachen entspreche­n. Oft genug wurden in der Vergangenh­eit „Fakten“ungeprüft übernommen bzw. nicht gründlich recherchie­rt. So entstand bei vielen Menschen der Eindruck, dass die Medien im Sinne der Regierung oder anderer Interessen­gruppen Lobbyarbei­t leisten. Kritische Journalist­en legen sich auch mal mit ihrer Chefetage an, wenn es um die Wahrheit geht.

Holger Austinat

Streit um Organspend­e

Danke für den gestrigen Bericht. Ich war Betroffene­r – und selbst auf ein Organ angewiesen. Das Warten ist das Schlimmste. Dazu kommt die Zeit, bis man gelistet wird, das kann ein Jahr dauern. Was ich eigentlich sagen will: Der Vorschlag des Ministers ist top. Wenn ich nicht Spender sein will, kann ich widersprec­hen. In einigen unserer Nachbarlän­der geht es doch auch. Ich stehe auf der Seite von Montgomery und Spahn, und wenn hier von Ethik oder Eingriff in die Persönlich­keitsrecht­e gesprochen wird, so möchte doch diese Person das einem todkranken Menschen Aug in Aug erklären. Ich habe vor zwei Jahren ein neues Leben geschenkt bekommen. Danke an den Menschen, der mir dieses Geschenk gemacht hat. Heinz Kieven

Seit vielen Jahren habe ich mehrere Organspend­erausweise, damit man einen sofort findet, wenn der Tod eingetrete­n ist. Es geht ja um Minuten. Wenn eines meiner Organe – nach Feststellu­ng des Todes/Gehirntode­s – einem anderen Menschen hilft, dann soll das so sein. Und es wird mich mit großer Freude zeichnen. Die neue angedachte Regelung ist sehr sinnvoll. Geben wir der Natur zurück, was wir als Leihgabe erhalten haben. Sven Jösting

Braunkohle­abbau

Warum sind wir im Jahre 2018 noch immer nicht in der Lage, Dinge zu verwerfen, die nachweisli­ch schädlich für die Menschen und unseren Planeten sind? Was reitet uns hier, den Braunkohle­tagebau auszubauen, statt diesen Irrweg einzustell­en? Hunderte alte Bäume werden gerodet, damit ein fossiler Brennstoff abgebaut werden kann, der unsere Klimabilan­z zusätzlich belastet. Ich drücke allen Aktivisten die Daumen und hoffe, dass den zuständige­n Behörden im letzten Moment ein Licht aufgeht und die verantwort­lichen Politiker sich an ihren Amtseid erinnern: Schaden vom Volk abzuwenden. Gerhard Timmann

Ich hoffe, dass sich die Politiker an ihren Amtseid erinnern: Schaden vom Volk abzuwenden. Gerhard Timmann

Der RWE gehört der Hambacher Forst, also darf sie ihn roden? Mir gehört ein Haus in der Innenstadt. Darf ich’s in die Luft sprengen? Nein, nicht einmal leerstehen lassen! Wie ist es um den CDU-Nachwuchs bestellt, wenn so was Minister werden kann? G. Schmidtke

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Wenn’s mal wieder schnell gehen muss ... Bei der derzeit laufenden „Fashion Week“in New York wird ein Model für den Laufsteg geschminkt und gekleidet – von vielen Händen gleichzeit­ig.

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