62:71! Deutschland in Hamburg sieglos
Lokalmatador Akpinar verliert Zähne, DBB-Team das Spiel gegen Italien
Nach der deutlichen Niederlage gegen die Türkei (79:100) wollten die deutschen Basketballer gestern im Spiel um Platz 3 beim VTG Supercup in Wilhelmsburg einiges wieder gut machen. Das gelang nur phasenweise. Am Ende mussten sie sich vielseitigen und abgezockten Italienern 62:71 geschlagen geben.
Wie Freitag starteten die Deutschen fulminant: Angeführt von NBA-Star Dennis Schröder (24), der – wenn er nicht selber abschloss – seine Mitspieler gekonnt in Szene setzte, und in der Verteidigung die Italiener zu Ballverlusten zwang, erspielte sich das DBB-Team eine deutliche Führung (26:16).
Auch dem Türkei-Spiel ähnlich: der katastrophale zweite Abschnitt der Deutschen! Nur acht Punkte in zehn Minuten, viele Ballverluste und Unstimmigkeiten (34:36). Lokalmatador Ismet Akpinar (23) fiel dazu beim Rebound noch unglücklich auf den Mund. Er verließ sofort die Halle und wurde in eine Klinik gefahren. Es schien, als hätte er ein oder mehrere Zähne verloren hat. „Es war nicht der einzige Grund, aber sein Ausfall hat sehr weh getan“, sagte Bundestrainer Henrik Rödl (49).
Nach gutem Start ins dritte Viertel mit einem starken Maik Zirbes (28), der für sieben schnelle Punkte unterm Korb sorgte, wurde das deutsche Team von den Italienern überrannt: In der Verteidigung waren sie bissiger, vorne abgezockter, egal ob per Dreier oder Zonenwürfe. Angeführt vom starken Ex-Bamberger Nicolo Melli (27), der ein Double-Double auflegte (20 Punkte und 10 Rebounds), zogen die Italiener davon. Bei Schröder, der bis zur Halbzeit 15 Punkte erzielt hatte, setzte die Flaute ein, er traf nur noch weitere sechs Punkte. Am Ende gewann Italien verdient mit 71:62.
„Wir dürfen einfach nicht die Köpfe hängen lassen“, sagte Schröder nach dem Spiel. „Wir müssen besser verteidigen und schneller werden. Ich nehme das als Anführer auf meine Kappe.“Trotz der Turnier-Pleite ist das Ziel klar: „Wir wollen zur WM nach China, das ist klar.“
Wie das Finale zwischen der Türkei und Tschechien am Abend ausging, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.