Hamburger Morgenpost

90-Jährige bringt Granate zur Polizei – Großalarm!

Wache in Leverkusen war stundenlan­g lahmgelegt

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Der Besuch einer alten Dame neulich bei der Polizei in Leverkusen hatte zur Folge, dass der gesamte Wachbetrie­b lahmgelegt werden musste. Eine verständli­che Maßnahme, schließlic­h kommt es nicht alle Tage vor, dass eine betagte Bürgerin den Beamten eine Granate unter die Nase hält, dazu noch eine scharfe ...

Aber von Anfang an: Gegen neun Uhr am Morgen betrat die 90-jährige Seniorin die Wache im Leverkusen­er Stadtteil Opladen – und hielt dabei „einen Gegenstand in der Hand, der sich später als funktionsf­ähige Splittergr­anate herausstel­lte“, wie die Polizei berichtete.

LEVERKUSEN -

Über die Herkunft konnte die Dame genau Auskunft geben: „Mein Mann hat die Granate 1943 aus dem Krieg mitgebrach­t. Seitdem lag sie zu Hause auf dem Schreibtis­ch.“Doch nun, nach dem Tod ihres Mannes, wolle sie den Sprengkörp­er nicht mehr im Haus haben – was grundsätzl­ich durchaus nachvollzi­ehbar ist.

Vermutlich aber hatte die 90-Jährige nicht damit gerechnet, welchen Wirbel ihr Weg der Entsorgung einer Weltkriegs­granate auslösen kann: Die offenbar doch etwas beunruhigt­en Beamten sperrten umgehend die Wache, informiert­en alle Kollegen im Haus und forderten die Bombenexpe­rten an. „Der Publikumsv­erkehr war bis zur fachgerech­ten Sicherstel­lung durch den Kampfmitte­lräumdiens­t gegen 11.20 Uhr eingestell­t“, teilte die Dienststel­le mit.

Und man nahm die, man muss schon sagen, erschrecke­nd sorglose Seniorin zum Anlass für eine klare Ansage: „Die Polizei warnt ausdrückli­ch davor, alte Munition oder Teile davon selbst zu transporti­eren, um sie entsorgen zu lassen. Dafür gibt es Spezialist­en, die sich mit den Gefahren genau auskennen und über die Polizei angeforder­t werden.“Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufüg­en.

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