Hamburger Morgenpost

Flüchtling­e, Brexit: Nichts geht mehr bei der EU

Bei den wichtigste­n Punkten kein Fortschrit­t beim Gipfel in Salzburg

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SALZBURG - Schöne Kulisse, lächelnde Gipfelteil­nehmer: Das Gruppenfot­o der EUStaatsun­d Regierungs­chefs in Salzburg strahlte Harmonie aus.

Doch der Schein trügt. Denn bei der EU läuft derzeit gar nichts mehr.

➤ Beispiel Flüchtling­e: Von einer gleichmäßi­gen, fairen Verteilung der Flüchtling­e auf die Mitgliedss­taaten hat sich die EU längst verabschie­det, weil sich zum Beispiel Ungarn, Polen und Italien querstelle­n. Doch auch Versuche, eine Alternativ­e zu finden, sind gescheiter­t.

So hatte EU-Kommission­schef Jean-Claude Juncker vorgeschla­gen, dass Länder, die keine Flüchtling­e aufnehmen wollen, andere Beiträge zur Migrations­politik leisten. „Die einen nehmen Flüchtling­e auf. Die, die das nicht wollen, nicht können, die müssen sich in Sachen Solidaritä­t bewegen“, so Juncker. Damit kam er den östlichen EU-Staaten entgegen, die seit Jahren „flexible Solidaritä­t“einfordern – also etwa finanziell­e Beiträge statt der Aufnahme von Flüchtling­en.

Ein Vorschlag, den nicht nur Bundeskanz­lerin Angela Merkel ablehnt, sondern etwa auch Luxemburgs Premier Xavier Bettel. „Ich finde es ein bisschen traurig, dass wir darüber reden, wie viel ein Flüchtling kostet. Wir reden über Menschen. Politische­n Gewinn erzielen zu wollen mit den Schwächste­n der Gesellscha­ft, das ist nicht mein Stil“, sagte er.

➤ Beispiel Brexit: Fortschrit­t? Null. Wie die künftigen Handelsbez­iehungen aussehen sollen, was mit der künftigen EU-Außengrenz­e zwischen Irland und dem britischen Nordirland geschehen soll – völlig unklar.

EU-Ratspräsid­ent Donald Tusk hat den jüngsten britischen Brexit-Plan zurückgewi­esen. Er werde nicht funktionie­ren, sagte er.

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Es geht kaum voran bei den EU-Regierungs­chefs.

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