Goretzkas Rückkehr: Neuer rechnet mit Hass
Der 23-Jährige erwartet Pfiffe, freut sich aber auf seine „alten Jungs“
Fast drei Monate ist es her, dass Leon Goretzka seinen FC Schalke 04 gegen Bayern München eintauschte. Für den 23-Jährigen war es der sportlich richtige Schritt. Doch die Schalker Fans haben ihm diesen bis heute nicht verziehen.
Goretzka ahnt, was ihm im Hexenkessel auf Schalke bevorsteht, nimmt es aber gelassen. „Ich freue mich ausschließlich darauf, wieder nach Gelsenkirchen zu kommen und die alten Jungs wiederzusehen, mich mit ihnen zu messen und in der Arena zu spielen. Für mich ist es ein besonderes Spiel“, sagt er.
Fünf Jahre trug Goretzka das königsblaue Trikot, absolvierte
116 Bundesligaspiele (14
Tore). Er kam als Zweitligaspieler – und ging als Führungskraft und Nationalspieler.
Bayerns Manuel Neuer ging den gleichen Schritt, weiß, was seinem Mitspieler bevorsteht. Er verließ Schalke 2011, wird seitdem bei jeder Rückkehr ausgepfiffen. Der Welttorhüter nimmt die ihm entgegen gebrachte Ablehnung inzwischen lieber als eine Form von Anerkennung auf: „Je mehr Hass man entgegenbekommt, da weiß man auch, wie sehr man geliebt wurde.“
Auf das Comeback einstellen konnten sich alle Parteien bereits seit Mittwoch. Bayerns Coach Niko Kovac verkündete schon in Lissabon, dass Goretzka heute gegen seinen ExKlub auflaufen wird.
Die Schalker sollten sich aber lieber auf ihre derzeitige sportliche Lage konzentrieren. Mit drei Niederlagen ist das Team von Trainer Domenico Tedesco in die Saison gestartet. Die Bayern haben bislang in allen Wettbewerben eine weiße Weste.