Manuel S. (41) gesteht, tote Peggy transportiert zu haben
Die Leiche will er von einem anderen Mann übernommen haben
BAYREUTH - Vor 17 Jahren verschwand Peggy (9) aus Lichtenberg (Bayern) auf dem Heimweg von der Schule. Jahrelang war ihr Schicksal ein Rätsel – bis 2016 ein Pilzsammler Knochen des Kindes entdeckte. Vergangene Woche vernahmen die Ermittler einen schon früher Verdächtigen. Und haben nun ein Geständnis ...
Denn laut Ermittlern hat der 41-jährige Manuel S. ausgesagt, Peggys leblosen Körper im Mai 2001 in einen Wald gebracht zu haben. Dort waren ihre sterblichen Überreste im Jahr 2016 zufällig gefunden worden. „Wir sind überzeugt davon, den Mann gefasst zu haben, der den Körper von Peggy in das Waldstück bei Thüringen gebracht hat“, sagte Daniel Götz von der Staatsanwaltschaft Bayreuth gestern.
Für die Beamten ist Manuel S. kein Unbekannter. Schon früher hatten sie ihn im Zusammenhang mit der Suche nach dem Kind im Visier.
Vor einigen Tagen hatte S. dann bei einer Vernehmung angegeben, ein anderer Mann habe ihm die leblose Peggy an einer Bushaltestelle übergeben. Er habe noch versucht, das Mädchen zu beatmen – es dann jedoch in eine rote Decke gepackt, in den Kofferraum seines Autos gelegt und in den Wald gebracht. Peggys Schulranzen und Jacke will der 41-Jährige bei sich zu Hause verbrannt haben.
S. sagte den Ermittlern auch, wer der Mann war, der ihn am Bushäuschen zum Anhalten aufforderte. Zu dessen Identität wollte sich die Polizei nicht äußern.
Die Beamten gehen von einem Mordfall aus, in dem S. derzeit der einzige Verdächtige sei. Er bleibe jedoch bis auf weiteres auf freiem Fuß, weil kein dringender Tatverdacht bestehe. Wegen des eingestandenen Transports von Peggy allein könnte S. nicht mehr verurteilt werden – die Tat ist verjährt.
Vergangene Woche hatte die Polizei mehrere Anwesen von Manuel S. durchsucht und dabei Beweismaterial sichergestellt. So fanden sich an Peggys Leiche Torfspuren, die zu Spuren von Gehwegplatten aus dem Haus des Verdächtigen passen. Außerdem stellte man an der Leiche Farbreste fest, die zu Renovierungsmüll des 41-Jährigen passten. Auch das Auto von S. wurde ausfindig gemacht und wird derzeit kriminaltechnisch untersucht.