Besser keine Handys für die Kleinsten
Übermäßige Nutzung befördert bei Kindern Kurzsichtigkeit
BERLIN - Zu viel Zeit mit dem Handy schadet Kinderaugen! Eine übermäßige Nutzung von Smartphones, Tablets und Computern im frühen Kindesalter führt zu mehr Kurzsichtigkeit, warnen Augenärzte.
„Studien zeigen, dass Kurzsichtigkeit zu rund 50 Prozent vom Lebensstil beeinflusst wird“, sagte Augenärztin Bettina Wabbels aus der Bonner UniKlinik. Belege dafür gebe es bisher vor allem aus asiatischen Ländern. „Auf uns rollt diese Welle jetzt auch zu.“
Häufiges Starren auf nahe Computerbildschirme lasse bei Kindern unter drei Jahren den Augapfel wachsen und führe damit zu einem längeren Auge. „Ist ein Auge einmal so gewachsen, schrumpft es nicht mehr“, so Wabbels. „Ab 12 Jahren sind die Weichen für die Augen gestellt.“Kurzsichtigkeit sei dann für das Leben besiegelt. Für Vier- bis Sechsjährige empfiehlt Wabbels deshalb maximal 30 Minuten vor Computern, für Grundschulkinder bis zehn Jahre maximal eine Stunde.
Außerdem sei „beim Tablet alles platt“, erläuterte Wabbels. Damit könne auch die Entwicklung des räumlichen Seh- und Vorstellungsvermögen bei Kindern leiden – der Wechsel zwischen Nahund Fernsicht zum Beispiel. Das befördere verschwommenes Sehen – und auch Schielen.
Der Blaulichtanteil in Bildschirmen hemme darüber hinaus die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin, ergänzte Nicole Eter, Prädentin der Gesellschaft für Augenheilkunde. Vor dem Schlafengehen sollten deshalb bei Kindern ein bis zwei Stunden ohne Blick auf Computer liegen. Wabbels: „Für Erwachsene gilt im Übrigen das Gleiche.“