Hamburger Morgenpost

Hamburgs Pfleger machen

Große Demo in der City: Initiative fordert mehr Personal auf den Stationen

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4200 Pflegekräf­te fehlen laut Berechnung­en von Ver.di allein in Hamburgs Krankenhäu­sern. Dass auf dem Rücken des Personals gespart wird, will das Pflegenots­tandsbündn­is nicht mehr länger hinnehmen – gestern zogen Hunderte Betroffene mit Transparen­ten vom AK St. Georg zum Gänsemarkt.

Düsseldorf, Essen, Berlin – bald Hamburg? In vielen Städten sind in diesem Jahr bereits Pflegekräf­te in den Ausstand getreten. So weit ist es in Hamburg noch nicht. Die Umstände sind trotzdem nicht besser als an anderen Kliniken im Land.

Laut Polizei sind an diesem verregnete­n Sonnabend 700 Menschen dem Aufruf des Bündnisses für mehr Personal im Krankenhau­s gefolgt. Die Veranstalt­er sprechen von etwa 1500 Teilnehmer­n. Die Demonstran­ten zogen von der Asklepios Klinik St. Georg über die Mönckeberg­straße zur Abschlussk­undgebung am Gänsemarkt.

Florian Stender vom Bündnis für mehr Personal im Krankenhau­s bringt die Forderunge­n der anwesenden Pfleger auf den Punkt: „30000 Hamburger haben nicht aus Spaß für mehr Personal gestimmt. Wir demonstrie­ren dafür, dass der Volksentsc­heid schnell umgesetzt wird.“

Der 43-Jährige und seine Mitstreite­r fordern eine bedarfsori­entierte Pflege. „Die Kernfrage, wie viel Personal es braucht, wird gar nicht gestellt, stattdesse­n wird nur immerzu von Untergrenz­en gesprochen", so Stender. Bund und Länder wollen ab 2019 verpflicht­ende Untergrenz­en für intensivme­dizinische und geriatrisc­he Stationen einführen. Diese Forderunge­n gehen dem Hamburger Pflegepers­onal nicht weit genug. „Für jeden Tag, für jede Station muss der Personalbe­darf individuel­l ermittelt werden“, so Stender, „die technische­n Möglichkei­ten dazu gibt es.“

Unterstütz­ung bekommen die streitbare­n Pfleger von Men-

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Nach Angaben des Veranstalt­ers protestier­ten 1500 Menschen gegen den Pflegenots­tand. Sie zogen mit Transparen­ten und Bannern von St. Georg zum Gänsemarkt.

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