Bei der Truppe brennt’s
Von der Leyen entschuldigt sich bei Bürgern
STAVERN – „Wir haben hier wirklich eine Scharte auszuwetzen“, gab Ursula von der Leyen (CDU) im Gespräch mit Bürgern und Helfern zu. Zwei Wochen nach Ausbruch des Moorbrandes reiste die Verteidigungsministerin in die Region im Emsland – und entschuldigte sich persönlich bei betroffenen Anwohnern.
Auf dem Bundeswehrgelände steigt noch immer dichter Rauch auf, als von der Leyen zum Krisenbesuch in Stavern eintrifft. Den Ortschaften Groß Stavern und Klein Stavern mit rund 1100 Einwohnern drohte am Freitag zunächst eine Evakuierung. Es bestand die Sorge, dass der Wind Glutnester von der Bundeswehr-Moorf äche in einen benachbarten Wald tragen könnte.
Von der Leyen entschuldigte sich für „die Unannehmlichkeiten“, die die Bundeswehr den Anwohnern des Geländes nahe Meppen verursacht habe, und räumte Bundeswehr-Pannen ein. Ein Fehler sei etwa gewesen, nicht schnell genug die Feuerwehren der umliegenden Gemeinden zu Hilfe gerufen zu haben. „Dann hätten wir wahrscheinlich Schlimmeres verhindern können“, so die Ministerin.
Der Moorbrand auf dem Bundeswehrgelände schwelt seit mittlerweile gut zwei Wochen. Er war ausgebrochen, als von einem Kampf ubschrauber aus Raketen abgefeuert wurden. Nach Bundeswehrangaben hat der Brand zwischenzeitlich eine 800 Hektar große Torf-Fläche erfasst. Von der Leyen: „Es ist sicherlich die Frage zu stellen, ob diese Tests zu dieser Jahreszeit mit dem sehr, sehr trockenen Sommer, den wir gehabt haben, so hätten stattfinden müssen.“
Die Luftwaffe f og mit Hubschraubern Löscheinsätze über dem Gebiet. Offenbar wird auch geprüft, das Gelände großf ächig zu f uten, um die unterirdische Ausbreitung des Feuers einzudämmen.
Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels, sieht den Moorbrand als Hinweis auf große Mängel bei der Bundeswehr: „Der Moorbrand ist ein weiteres Alarmsignal für den maroden Zustand der Ausrüstung.“Der Bundeswehr fehle es in wirklich allen Bereichen an einsetzbarem Gerät. Am Mittwoch werde sich der Verteidigungsausschuss im Bundestag mit dem Moorbrand befassen,
Der Brand beschäftigt derweil auch die Justiz: Wegen des Moorbrandes haben vier Polizisten und zwei Staatsanwälte am Freitag das Truppengelände durchsucht. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Brandstiftung gegen unbekannt.