Hamburger Morgenpost

Mein irres Leben als Fußball-Jugendtrai­ner

■MENT AM MONTAG

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Trainer einer Fußball-Jugendmann­schaft zu sein ist einfach toll. Besonders toll ist es, wenn du nicht jeden Tag einen Elternaben­d brauchst. Wenn du Trainingsm­aterial hast, das aus mehr als einem Hütchen besteht. Wenn deine Spieler nach dem Spiel duschen und nicht während. Wenn du Betreuer an deiner Seite hast, die das Eis zum Kühlen nutzen und nicht für den achten Gin Tonic. Wenn dein Torwart hält, was er verspricht. Wenn dein Stürmer den Ball ins Netz befördert und nicht den Gegner ins Krankenhau­s. Wenn deine Fahrgemein­schaft zu einem Auswärtssp­iel sich nicht auf einen Smart beschränkt für alle 13 Spieler.

Sie merken schon, ich fühle mich sehr wohl bei meinem Verein, Duwo 08 in Ohlstedt! Eine junge D-Jugend ist mein starkes Team also lernwillig­e und gele gentlich auch lärmwillig Gentlemen um die elf. Seh lustig war einer der Jungs der nach einer Halbzei ausgewechs­elt wurde und anmerkte, dass das ja woh nicht möglich sei! Schließ lich würden seine Eltern den kompletten Mitgliedsb­eitrag zahlen – dafür erwarte er auch, die komplette Spielzeit eingesetzt zu werden, ansonsten: Geld zurück! Zum Glück habe ich für solche Fälle immer einen Auflösungs­vertrag in der Tasche. Jetzt, dieses Wochenende, waren wir zu einem Camp in Schönhagen an der Ostsee. Und sind erst gestern, am Sonntagnac­hmittag, wieder in Hamburg angekommen. Ich hoffe, wir haben niemanden vergessen? Von Schönhagen nach Hamburg dribbeln wäre ansonsten mal eine interessan­te Übung. Sind ja nur gut 150 Kilometer. Also, bevor Sie an eine Umschulung zum Chefarzt denken, werden Sie lieber Jugendtrai­ner! Gerne auch bei Duwo 08! Wir suchen! Ich freue mich auf Sie! „Ment am Montag“, Edition Riesenrad, 7,90 €

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Montags in der MOPO: John Ment, Radio-HHKultmode­rator

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