Jetzt will erseine Kumpels ärgern
St. Paulis Ingolstadt-Held freut sich auf Sakai und Ito vom HSV
Nach dem Happy End ist vor dem Derby: Die märchenhafte Rückkehr von Ryo Miyaichi bei den Profis des FC St. Pauli ist gerade mal ein paar Tage alt, da wartet schon ein Treffen mit guten Freunden auf ihn. Einziger Haken: Für 90 Minuten ist da mal ziemlich egal, ob und wie gut man sich kennt.
Professionell kickende Japaner gibt es nur überschaubar viele in Hamburg. Kein Wunder, dass man voneinander und sich zu schätzen weiß. „Wir sind sehr gut befreundet“, sagte Ryo Miyaichi vor wenigen Wochen über seine Landsmänner Tatsuya Ito und Gotoku Sakai vom HSV.
Zu dem Zeitpunkt war überhaupt noch nicht abzusehen, dass beim Derby am kommenden Sonntag alle drei Kumpels auf dem Platz stehen könnten. Sakai ist beim HSV als Rechtsverteidiger gesetzt, Ito (Miyaichi: „Seine Entwicklung ist be- eindruckend“) gehört ebenfalls zum Stammpersonal. Nur beim St. Paulianer hatte kaum jemand für möglich gehalten, dass er Ende dieses Monats Leistungssport würde betreiben können. Doch seit dem 1:0 von Ingolstadt ist alles anders.
„Krass“, urteilte Trainer Markus Kauczinski voller Hochachtung über seinen Siegtorschützen vom Freitagabend. „Ich freue mich total für den Jungen nach all den Niederschlägen und wie er damit umgegangen ist.“Zweieinhalb Kreuzbandrisse, den halben aus dem April 2018 konservativ behandelt, hat der 25-Jährige überstanden und „schon gut trainiert“, sagte Kauczinski. „Aber wir waren uns unsicher, wo er steht.“Nun, vielleicht sogar auf dem Platz im Volkspark am nächsten Sonntag. Zusammen mit beziehungsweise gegen seine zwei guten Freunde, auf die er – bei aller Wertschätzung – keine Rücksicht nehmen kann im Fall der Fälle. „Wenn wir gegeneinander spielen sollten“, scherzte Miyaichi feixend, „muss ich Gotoku bei aller Freundschaft leider auf dem Platz killen.“