Monaco-Fürst macht Bock auf Klimaschutz
Der Monarch tingelte gestern per Elektrobus durch die Stadt
Blauer Anzug, dezente Krawatte, lichtes Haar. Eigentlich wäre Fürst Albert II. von Monaco (60) zwischen den Geschäftsleuten in der Stadt kaum aufgefallen. Wäre da nicht der Rummel um Seine Königliche Hoheit, den er für eine Mission nutzt. Der Monarch ist Meeresschützer – und eröffnete die 10. Hamburger Klimawoche.
Angesichts der Örtlichkeit hätte es ein Witz sein können, doch beim Thema Umwelt ist Durchlaucht nicht zum Scherzen. Nachdem der Schirmherr der Klimawoche das Solarschiff „Alstersonne“am Anleger Jungfernstieg betreten hatte, sagte er: „Wir sitzen alle in einem Boot.“Mit diesem Satz meinte er nicht nur die Gäste, sondern alle Menschen dieser Welt. Denn: ohne intakte Natur kein Leben.
Das Intro seiner Ansprache gab der Monaco-Fürst in Deutsch: „Guten Morgen, es ist eine große Freude, hier in Hamburg zu sein.“Dann sprach der Monarch Tacheles: „Es ist sehr wichtig, Wissenschaftler und Experten zusammenzubringen. Wir kämpfen alle für die Verringerung der Treibhausgase, die in die Atmosphäre gelangen. Jeder muss mitmachen. Wir müssen weniger Energie verbrauchen. Unsere Güter anders produzieren, um unseren negativen Einfluss auf die Umwelt zu reduzieren.“
Das Staatsoberhaupt ließ sich mit einem Elektrobus durch Hamburg chauffieren, nachmittags schickte er die Teilnehmer einer Öko-Rallye mit Elektro-Autos in die nächste Etappe. Und: Der Fürst arbeitet daran, seinen gesamten Staat auf Elektromobile umzurüsten.
„Das hier sind die wahren Helden, nicht irgendwelche Schlagersternchen“, sagte Moderator Fritz Lietsch mit begeistertem Blick in Richtung Stargäste. Neben Fürst Albert unterstützen unter anderem Julia Klöckner (CDU, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft), Mojib Latif (Deutsches Klima- Konsortium), Frank Schweikert (Deutsche Meeresstiftung) und Privatpersonen wie Multimillionär und Ozeanfreund
die umfangreiche Veranstaltungswoche.
Fernseh-Meteorologe Mojib Latif: „Es gibt Plakate der AfD ,Die große CO2Lüge‘ – das ist Trump pur. Wir müssen höllisch aufpassen, dass wir von diesen Tendenzen nicht überwältigt werden. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt aufstehen! Beim Klima fängt es an, bei der Abschaffung der Freiheit und Demokratie hört es auf.“
Neben Klimaschutz bedarf es vernünftiger Politik und Menschen, die sich fürstlich engagieren. Wer mehr über das Programm der Klimawoche, die bis Sonntag geht, wissen möchte: www.klimawoche.de