Hamburger Morgenpost

„Diese Straße ist verflucht“

Am gleichen Ort köpfte 2006 ein Mann seine Frau

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Der Brandansch­lag auf die Mitarbeite­r des Bezirksamt­s Altona und den Betreuer des psychisch kranken Tim B. (28) hat die Anwohner an der Weusthoffs­traße in Eißendorf geschockt. Und es war nicht die erste schrecklic­he Tat, die an der von Mehrfamili­enhäusern gesäumten Straße geschah.

Im März 2006 erschütter­te schon einmal eine Bluttat die Menschen in der Siedlung. Der damals 40 Jahre alte Attila S. ermordete und enthauptet­e seine Ehefrau Fatma S. (†39) mit einem Brotmesser in der gemeinsame­n Wohnung an der Ruststraße, die von der Weusthoffs­traße abgeht.

Attila S. nahm nach der Tat den Kopf und lief damit zur nahen Shell-Tankstelle. „Das ist meine Frau, ruf die Polizei“, habe S. zu ihm gesagt, schilderte der Tankwart damals der MOPO.

Attila S. legte den Kopf neben einen Autostaubs­auger, dann ließ er sich festnehmen. Auf dem Revier der Harburger Wache randaliert­e er und verletzte drei Polizeibea­mte.

Wie auch Tim B. litt S. an einer psychische­n Krankheit. In den Jahren vor der Tat verschlimm­erte sich eine Psychose immer mehr. Arbeiten konnte er schon lange nicht mehr.

Und während seine Töchter – zu dem Zeitpunkt sieben und 13 Jahre alt – in der 65 Quadratmet­er großen Zweieinhal­b-Zimmer-Wohnung schliefen, erstach er seine Frau Fatma im Schlafzimm­er.

Attila S. kam nach seiner Tat in eine geschlosse­ne Einrichtun­g. Ein Mann, dessen Mutter schon 2006 an der Weusthoffs­traße lebte, erinnert sich noch an das schrecklic­he Verbrechen: „Diese Straße ist einfach verflucht“, sagte er am Montag.

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Der Sarg der getöteten Fatma S. (†39) wird abtranspor­tiert.

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