So wirkt sich der Klimawandel auf Hamburg aus
Die Stadt wird immer wärmer – dadurch drohen Sturmfluten, Ernteausfälle und Krankheiten
Dürren in Afrika, schmelzende Gletscher in der Arktis, Waldbrände in Kalifornien: Der Klimawandel scheint noch weit weg von Hamburg zu sein. Doch die Folgen sind schon heute in Hamburg spürbar – und sie werden schwerwiegender.
Eine Analyse des European Data Journalism Network (EDJNet) zeigt den Temperaturanstieg in 558 europäischen Städten – darunter auch Hamburg. Im Ranking liegt unsere Stadt in der Mitte. Um ein Grad Celsius hat sich die Durchschnittstemperatur zwischen 2000 und 2017 im Vergleich zum 20. Jahrhundert erhöht: von durchschnittlich 8,9 Grad zwischen 1900 und 1999 auf 9,9 Grad seit 2000.
Die Zahl der heißen Tage (mit mehr als 23 Grad im 24Stunden-Durchschnitt) stieg von 2,1 pro Jahr im gesamten
20. Jahrhundert auf durchschnittlich 5,5 seit 2000. Gleichzeitig ging die Zahl der Frosttage von 32,4 auf 21,3 Tage zurück.
Die Folgen des Klimawandels:
➤ Regen: Hamburg muss mit immer mehr Niederschlag in den Wintermonaten rechnen. Laut dem Zweiten Hamburger Klimabericht können auch Starkniederschläge zunehmen.
➤ Sturmfluten: Laut KlimaCampus Hamburg ist der Meeresspiegel an deutschen Küsten im 20. Jahrhundert um 15 bis 20 Zentimeter gestiegen. Dadurch kann sich der Elb-Pegel ändern – mehr Sturmfluten sind zu erwarten.
➤ Bei besonders starken Niederschlägen kann sich die Qualität des Hamburger Trinkwassers verschlechtern. Verschmutztes Flusswasser kann Brunnen überspülen, Keime aus der Tiefe können durch steigendes Grundwasser hochgespült werden.
➤ Hitze: An heißen Tagen ist die Sterblichkeit höher als bei mildem Wetter – insbesondere Kleinkinder und ältere Menschen sind gefährdet.
➤ Krankheiten: Eine weitere Gefahr, von der niemand ausgenommen ist: durch Zecken und Mücken übertragbare Krankheiten. Aufgrund des wärmeren Klimas konnten sich Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis und Ehrlichiose in den vergangenen Jahrzehnten ausbreiten.
➤ Verkehrsbehinderungen: Wir müssen uns auf noch mehr Staus auf den Straßen und Verspätungen bei der Bahn einstellen. Bei extremer Hitze wird der Asphalt weich, und Bahnschienen verbiegen sich.
➤ Ernteausfälle: Trockene Sommer und vermehrter Niederschlag im Winter sind weiterhin Ursachen für geringere Erträge. Dem Obstanbau im Alten Land, in dem ein Viertel aller Apfelanbauflächen Deutschlands liegen, drohen Erträge.
Die Zahlen verdeutlichen: Wir dürfen das Ziel von maximal zwei Grad Erderwärmung nicht allzu weit verfehlen. deutlich geringe