Hamburger Morgenpost

Der ewige Kampf ums Wohnen

Im Altonaer Museum geht’s ab morgen um Stadtentwi­cklung

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Von LUKAS M. HEGER

Mehrfamili­enhaus im Szene-Viertel, Prachtbau im Villenvier­tel oder riesige Neubauquar­tiere – Wohnraum ist facettenre­ich, prägt und verändert das Gesicht einer Stadt. Wie sich das Antlitz des Bezirks durch den Wohnungsba­u in den vergangene­n 130 Jahren gewandelt hat, zeigt ab morgen die Ausstellun­g „Schöner Wohnen in Altona?“im Altonaer Museum.

Die Mieten hoch, der Wohnraum knapp: Hamburg im Jahr 2018. In Altona musste man sich mit diesem Problem schon vor rund 130 Jahren herumschla­gen. Also gründeten Handwerker und Arbeiter aus der Not heraus 1892 die Wohnungsba­ugenossens­chaft „Altonaer Spar- und Bauverein“(altoba), um bezahlbare Unterkünft­e zu bauen.

Trotz dieser Bemühungen gibt es sie weiterhin: Wohnungsno­t. Die Ausstellun­g gibt Aufschluss darüber, wie man ihr in all den Jahren begegnete. Ob in den 1920er Jahren oder nach dem Zweiten Weltkrieg: Auf der Suche nach Lösungen war man immer.

So auch in den 70er Jahren, als findige Planer sich in den Kopf gesetzt hatten, Ottensen einer „Flächensan­ierung“zu unterziehe­n. Das meinte nichts anderes, als einen kompletten Abriss der Gründerzei­tbauten. Ein Bürgerprot­est verhindert­e schließlic­h den zerstöreri­schen Plan.

Ein Blick in die Zukunft des Wohnens wagt die Ausstellun­g auch. Und wer weiß, vielleicht ist die Wohnungsno­t irgendwann besiegt.

➤ Altonaer Museum: „Schöner Wohnen in Altona?“, 29.9.18 - 24.6.19, Mo. 10-17 Uhr, Mi.-Fr. 10-17 Uhr, Sa.-So. 10-18 Uhr, 8,50 Euro

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Schmucke Fassade, die fast Opfer der Abrissbirn­e wurde: Ottensen sollte „flächensan­iert“werden.
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In Lurup baute die SAGA zwischen 1957 und 1969 3505 Wohnungen. Massive Bürgerprot­este sorgten dafür, das Ottensen blieb wie es ist.
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