„Das ist kein Glück, das ist Qualität“
Nach dem 2:1 gegen Paderborn gibt es aber auch Kritik
Dimitrios Diamantakos hatte auch gesehen, was alle am Millerntor gesehen hatten. „Paderborn war gut“, befand der Grieche schulterzuckend, „aber wir hatten mehr Chancen.“Und am Ende war der schmeichelhafte 2:1-Sieg für den Schützen des 1:1 auch erklärbar, denn wenn man solche Spiele gewinnt, „dann ist das kein Glück, sondern Qualität“.
Es ehrt die Protagonisten, dass sie sich keinen Träumereien hingaben. „Man kann vieles besser machen“, befand Trainer Markus Kauczinski, Christopher Buchtmann hatte „natürlich kein gutes Spiel“gesehen: „Wir können es viel besser.“Es ist eine LuxusPosition, sich nach Erfolgen über Probleme unterhalten zu können, das weiß auch Kapitän Johannes Flum. „Wir waren nicht gut, aber wir müssen uns auch nicht dafür entschuldigen, dass wir gewonnen haben“, sagte er.
Es ist paradox, dass der Kiezklub nach weit besseren Spielen (Berlin, Köln) mit leeren Händen dastand, während es für eine durchschnittliche (Ingolstadt) und eine schwächere Leistung (Paderborn) die volle Punktzahl gab. „Wir müssen wieder anders Fußball spielen. Nur die Bälle lang nach vorne zu hauen, kann nicht der Anspruch sein“, meinte Buchtmann. Das sieht sein Coach ähnlich, weiß aber auch: „Wir haben schon mal anders gespielt, waren damit erst erfolgreich und haben dann auf die Fresse gekriegt. Es ist nicht selbstverständlich, dann einfach wieder zur Tagesordnung überzugehen.“Man sei noch in der Phase, sich wieder heranzutasten.
Dass er dabei personell die Qual der Wahl hat – es könnte schlimmer kommen am Ende einer Englischen Woche. Vor allem im Angriff geht’s heiß her. Henk Veerman und Sami Allagui wirbelten gestern beim Spielersatztraining nach Herzenslust, Diamantakos hat sich mit seinem Treffer bereits in Stellung gebracht. „Natürlich tut mir das Tor gut“, gestand er. „Wir gehen jetzt mit Selbstvertrauen ins Derby und kommen hoffentlich mit drei Punkten zurück.“Die Qualität dafür ist schließlich vorhanden.