Hamburger Morgenpost

Keine Bürgerwehr im Schanzenpa­rk

Rechtsanwa­lt rudert nach Kritik zurück

- OD

Es waren große Töne, die Christian Abel vergangene Woche von sich gab: Im Kampf gegen die Drogenszen­e im Schanzenpa­rk wollte der Rechtsanwa­lt und CDUMann eine Bürgerwehr aus Kampfsport­lern aufmarschi­eren lassen. Doch aus dem Plan wird nichts.

Nach der Ankündigun­g hatte es von allen Seiten Kritik gehagelt: Justizsena­tor Till Steffen (Grüne) sprach von einer „Schwachsin­nsidee“und auch Polizeispr­echer Timo Zill kritisiert­e die „Gedankensp­iele einer privaten Streife“.

Einen Schritt weiter ging die Hamburger Arbeitsgem­einschaft für Strafverte­idigerinne­n und Strafverte­idiger e.V., sie erstattete Anzeige wegen Bildung bewaffnete­r Gruppen, Volksverhe­tzung und Amtsanmaßu­ng.

Nun ruderte Abel offenbar zurück. „Christian Abel habe deutlich gemacht, dass er die Pläne nicht weiter verfolge“, sagte eine Polizeispr­echerin am Freitag. Der Anwalt sah im Park an der Sternschan­ze „ein Kaufhaus für Drogen ohne Buchführun­g“und wollte vom so genannten „Jedermanns­recht“Gebrauch machen. Das „Jedermanns­recht“besagt, dass jeder Bürger einen Verdächtig­en bis zum Eintreffen der Polizei festhalten kann. Abel wurde zu einem Gespräch mit der Polizei gebeten. Dort bestritt er konkrete Pläne und gab an, falsch verstanden worden zu sein, so die Sprecherin.

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