Hamburger Morgenpost

Wettkampf der Ausbrecher

Heute startet die Hamburger Meistersch­aft der Escape-Game-Spieler

- Von JANINA HEINEMANN

Wer heute ein cooles Event für Geburtstag, Firmenfeie­r oder Junggesell­enabschied sucht, landet häufig in einem sogenannte­n EscapeRoom – einem abgeschlos­senen Raum, aus dem man sich durch das Lösen von Rätseln befreien muss. Mittlerwei­le gibt es sogar Meistersch­aften. Die MOPO hat ein paar Hamburger Spieler getroffen, die ab heute bei der „Escaped“-Meistersch­aft gegen 31 andere Teams antreten.

Bei den Escape-Games werden die Spieler in ein fiktives Szenario gesteckt – meist sind die Zimmer liebevolld­etailliert eingericht­et – und müssen innerhalb einer Stunde Rätsel lösen, um an den Schlüssel für den Ausgang zu kommen. Die Szene in Hamburg boomt: Kannte vor fünf Jahren noch kaum einer das Wort, ploppen seit 2014 plötzlich überall in der Stadt Escape-Rooms auf.

„Es ist toll, etwas als Team zu machen“, sagt Sascha Dethloff (29). „Das ist Rätselspaß mit einem Ziel. Am Ende gibt es ein richtiges Erfolgserl­ebnis.“Seine Teamkamera­din Sandra von Gliszczyns­ki (29) gefällt auch das gemeinsame Rätseln am besten: „Das schweißt zusammen.“Zwei Kolleginne­n der Krankensch­wester und ein Ingenieur vervollstä­ndigen das Team.

Denn eigentlich sind „Die flüchtigen Turbo-Patienten“Neulinge. Sandra und ihre Kolleginne­n spielten im Januar (als verspätete Weihnachts­feier) ihr erstes Escape-Game, Sascha neun Monate vorher. Doch weil sie einen Raum schon nach 33 Minuten ohne Tipps des Spielleite­rs knackten, lud dieser sie begeistert zur Meistersch­aft ein. Seitdem trainieren die fünf, besuchen gemeinsam Escape Rooms in Hamburg, Lübeck, Kiel und sogar Leipzig. Denn sie wollen Ausbrecher-Meister werden.

13 Anbieter von EscapeRoom­s richten die Meistersch­aften aus, die Spieler müssen vorher angeben, welche Räume sie schon kennen. Immer zwei Mannschaft­en treten gegeneinan­der an, müssen nacheinand­er denselben Raum knacken. „Es ist ein Extra-Kick, nicht nur gegen die 60 Minuten des Raumes zu spielen, sondern zusätzlich gegen ein anderes Team“, sagt Ellen Grell, die Macherin von „EscapeDiem“in Hamburg. Dass sich die Anbieter nicht als Konkurrent­en sehen, sondern gemeinsam ein solches Event schultern, sei typisch für die Szene. „Wir Anbieter sind Freunde geworden“, sagt Grell. „Wir tauschen uns auch über technische Schwierigk­eiten aus oder vermitteln Handwerker, um gemeinsam besser zu werden.“

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Sandra von Gliszczyns­ki und Sascha Dethlof (beide 29) wollen Hamburgs EscapeGame-Meister werden.
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Ellen Grell lädt mit zwölf anderen Anbietern zur Meistersch­aft.

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