Frauenpower an der Elbstraße
Beim „Fempathy Fest“im Hafenklang spielen ausschließlich Bands mit weiblicher Beteiligung
Das Reeperbahn-Festival hat es sich gerade auf die Fahne geschrieben: Bis 2022 sollen 50 Prozent der Festivalmitwirkenden Frauen sein. Im Hafenklang ist man da schon ein Stück weiter und richtet am 6. Oktober das erste „Fempathy Fest“aus. Ein Band-Abend mit weiblicher Beteiligung.
Um die Frage vorwegzunehmen: Nein, der
Zutritt zum Konzert ist nicht nur Frauen gestattet: „Alle dürfen kommen“, sagt Lilia Ohls (29) vom Hafenklang. Sie organisiert das erste „Fempathy Fest“. Wieso Ohls die Bands gebucht hat, erklärt sie ganz einfach: „Es gibt so viele Festivals, aber einen Großteil der Auftritte dort absolvieren überwiegend männliche Bands.“Dieser Entwicklung möchte die Bookerin entgegenwirken. Noch so ein Argument, das ihr immer wieder entgegenschlägt: Es gibt eben wenig gute Bands mit Frauenbeteiligung und man kann sie deshalb nicht buchen. Die 29-Jährige lässt das nicht gelten und erklärt: „Man muss sich eben mehr mit der Sache auseinandersetzen und die Augen aufmachen, dann klappt das auch.“
Den Beweis dafür liefert sie mit den Bands fürs „Fempathy Fest“selbst. Denn dort sorgen Dives aus dem Wiener Underground für prickelnden Schlager-Rap, die drei Schwestern von Velvet Volume versorgen die Gäste mit tanzbarem Garage-Pop und Adult Mom lassen das Publikum zu ihrem IndiePop mitwippen.
Drei Bands, weibliche und queere Beteiligung. Braucht’s da eine Quote, dass auf so etwas ab jetzt öfter geachtet wird? „Nein“, meint Ohls, „es sollte kein Zwang zu etwas da sein, es ist aber schon mal wichtig, dass man darüber redet.“
Reden ist gut, Machen aber oft noch besser. Deshalb hat sich Lilia Ohls mit einer Freundin zusammengeschlossen, um eine Band zu gründen. Jemand am Schlagzeug fehlt noch.
➤ Hafenklang: 6.10., 21 Uhr, Vorverkauf 10 Euro, Abendkasse 15 Euro