Kokain am Penis: Frau stirbt nach Sex mit Chefarzt
Für Beischlaf unter Drogen gesetzt – bis eine Partnerin an einer Überdosis starb
MAGDEBURG – Machte er in seiner Wohnung Frauen mit Drogen gefügig, um dann Sex mit ihnen zu haben? Wegen dieser unfassbaren Vorwürfe steht ein 42-jähriger ehemaliger Chefarzt vor dem Landgericht Magdeburg. Weil er eine der Frauen vergewaltigt und ihr eine tödliche Überdosis Kokain verabreicht haben soll, könnte er unter Umständen sogar wegen Mordes lebenslang hinter Gitter wandern. Insgesamt zehn Straftaten seit September 2015 wirft die Staatsanwaltschaft dem 42jährigen früheren Chefarzt einer Klinik in Halberstadt vor – die Vergewaltigung mit Todesfolge ist die schwerwiegendste.
Während die Staatsanwaltschaft gestern zu Prozessbeginn die Anklage verlas, blickte der Mediziner versteinert ins Leere. Laut Anklage soll er am 20. Februar mit einer 38Jährigen zunächst einvernehmlichen Sex gehabt, ihr dann ohne ihr Einverständnis vaginal Kokain verabreicht und außerdem ein Video gedreht haben. Als sich während des Geschlechtsverkehrs der Zustand der Frau stark verschlechterte, rief der 42-Jährige den Notarzt. Sechs Tage später starb die Frau an einer Kokainvergiftung, so die Anklagebehörde. Unter Umständen komme für diese Tat auch eine Verurteilung wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen oder Totschlags hieß es.
Auch in den anderen neun angeklagten Fällen soll der Mediziner Frauen heimlich oder gegen ihren Willen Kokain gegeben und teilweise mit ihnen geschlafen haben. Vier weitere Frauen sind laut Staatsanwaltschaft betroffen, die Taten sollen sich zwischen September 2015 und Februar dieses Jahres ereignet haben. Eine der Frauen soll unter Drogeneinfluss Verkehrsunfälle infrage, gebaut haben. In anderen Fällen sollen die Frauen aufgrund des Drogenkonsums nicht mehr in der Lage gewesen sein, sich zu äußern, ob sie überhaupt Sex wollten oder nicht. Der Mediziner war Ende März festgenommen worden und sitzt in Untersuchungshaft. Im Ermittlungsverfahren schwieg er zu den Vorwürfen. Das Gericht hat zunächst Verhandlungstermine bis Ende November angesetzt.