Wie heiß wird das Derby?
Fan-Ausschreitungen rund um das Spiel HSV gegen St. Pauli befürchtet. Polizei mit Großaufgebot
Es ist einer der brisantesten Tage des Jahres für die Stadt. Die Polizei ist in höchster Alarmbereitschaft. Seit Wochen wurde der Sicherheitseinsatz für das Derby zwischen dem HSV und St. Pauli geplant. Und auch seit Wochen belauern sich Teile der Fans im Stadtgebiet. Es gab erste heftige Schlägereien und massive Drohungen. Mehr als 1500 Polizisten und Bundespolizisten sollen für Ordnung sorgen. Eine Mammutaufgabe, denn das Krawall-Potenzial ist enorm.
Wie heiß wird das Derby? Klar ist, die Stimmung ist extrem angespannt – nicht erst seit heute. In den vergangenen Tagen gab es mehrere Übergriffe zwischen den Fan-Gruppen. So soll eine Gruppe St. Paulianer eine HSV-Choreo zerstört und zwei Rauten-Anhänger schwer verletzt haben. Im Gegenzug gab es immer wieder Aufrufe zu Übergriffen auf Anhänger mit St. Pauli-Fankleidung. Die Polizei patrouillierte verstärkt rund um den Kiez. Auch gestern waren zahlreiche Kräfte bis in die Abendstunden unterwegs. Bis zum Druck dieser Ausgabe gab es keine Zwischenfälle.
Auch wenn der Großteil der Anhänger friedlich ist, sind es die Hooligans, die die Stimmung vorab geprägt haben. Die Polizei setzt heute entsprechend auf eine „klare Fantrennung“, wie Polizeisprecher Timo Zill sagte. Die Anreise der Fangruppen wird entsprechend mit Sonderzügen und Shuttle-Bussen für die Gästefans organisiert. Mehr als 1500 Polizisten werden in der Stadt für Ordnung sorgen. Neben Diensthunde- und Pferdestaffel sowie der Bereitschaftspolizei werden auch viele szenekundige Beamte und Polizisten in Zivil unterwegs sein. „Wir werden sehr präsent sein und beobachten die Lage genau“, sagte Zill.
Neben dem Bereich rund ums Stadion hat die Polizei auf St. Pauli ein weiteres Einsatzfeld. Auch beim Public Viewing am Millerntor, das mit 15000 Zuschauern ausverkauft ist, werden Beamte verstärkt vor Ort sein, denn natürlich ist auch der Kiez ein Ort, an dem Ausschreitungen drohen.