Kriegswaffen? Zoll durchsucht Milliardärs-Yacht
Luxus-Schiff von Oligarch Roman Abramowitsch soll über Raketenabwehrtechnik verfügen
ANASTASIA IKSANOV Kriegswaffen an Bord? Der Hamburger Zoll hat die Prunk-Yacht des russischen Multimilliardärs Roman Abramowitsch inspiziert. Medien hatten zuvor berichtet, dass die 162,5 Meter lange „Eclipse“mit einem Raketenabwehrsystem ausgestattet sein soll. Da das Schiff derzeit bei Blohm + Voss im Trockendock 11 liegt, statteten Zöllner dort einen Besuch ab. Der offizielle Hintergrund der Kontrolle ist jedoch nicht bekannt.
Mehrfach wurde öffentlich behauptet, das Millionenschiff sei mit einer Militärtechnik ausgestattet, die einen Raketenangriff erkennen und einen Abfangangriff durchführen könne. Derartige Waffen würden allerdings unter das deutsche Kriegswaffenkontrollgesetz fallen und wären somit genehmigungspflichtig. Ein mögliches Problem für den Oligarchen Abramowitsch.
Nach MOPO-Informationen hatte der Hamburger Zoll jedoch „keine Beanstandungen“, wie ein Beamter bestätigte. Warum ausgerechnet acht Jahre nach dem Bau des Schiffs kontrolliert wurde, ist unbekannt.
Die zweitlängste Yacht der Welt wurde 2010 fertiggestellt. Drei Jahre lang war sie das größte Geheimnis im Hamburger Hafen, stand verborgen unter einem grünen Schleier. 350 Millionen Euro soll das Traumschiff gekostet haben. Auf den neun Decks befinden sich angeblich ein Swimmingpool, ein Kino, eine Disco, 20 Jetskis, zwei Hubschrauberlandeplätze sowie ein privates U-Boot.