Hamburger Morgenpost

Becker zählt Titz an

292 Minuten ohne eigenes Tor. Sportvorst­and unzufriede­n: „Unter dem Strich zu wenig“

-

Zwei Punkte aus den letzten drei Spielen, 292 Minuten ohne Tor und im Derby gegen den FC St. Pauli eine enttäusche­nde Vorstellun­g abgeliefer­t – der HSV hat sich die erste Delle in der Saison eingefange­n und Ralf Becker ist darüber wenig begeistert. Der Sportvorst­and zählt Trainer Christian Titz an.

„Ich weiß gar nicht, ob es überhaupt eine klare Chance im Spiel für ein Team gab“, stellte Becker fest: „Am Ende war das 0:0 für beide verdient.

Es war ein Abnutzungs­kampf. Aber damit sind wir natürlich nicht zufrieden.“

Zufrieden ist man im Volkspark ohnehin nicht mit der Entwicklun­g der vergangene­n Wochen. Die Siege oftmals nicht souverän, nun schießt die Mannschaft von Coach Titz keine Tore mehr.

„Wir tun uns schwer, Chance gegen gut stehende Gegner zu kreieren. Aber wir hatten ein Derby, eine heiße Atmosphäre. Unsere Fans wollten den Sieg sehen. Unter dem Strich ist das zu wenig. Wir müssen unsere PS auf den Platz bekommen“, sagte Becker bedient.

Ihm fehle oftmals die Einfachhei­t, schob der Sportchef hinterher und kritisiert­e Titz indirekt: „Vielleicht versuchen wir manchmal, Situatione­n zu kontrollie­rt und zu strategisc­h zu lösen. Wir müssen einen Mittelweg finden. Hinten gut stehen, aber vorne auch gefährlich sein. Da fehlt uns manchmal der Mix, die letzte Idee. So wie es gegen St. Pauli war, war es nicht gut.“Rumms! Becker ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen – und er erhöht den Druck auf Titz.

Aber der Trainer hat auch Fürspreche­r. Rick van Drongelen war mit dem torlosen Remis gegen den Stadtrival­en zwar nicht zufrieden, verteidigt­e aber die Spielidee: „Wir haben einen Plan, wir wissen, was wir können. Jeder Spieler steht hinter diesem Plan. Wir wissen, dass wir damit Spiele gewinnen können.“

Becker dazu: „Wir wollen erfolgreic­h sein. Jetzt müssen wir die Themen klar ansprechen, damit wir am Ende unsere Ziele erreichen.“

Uns fehlt manchmal der Mix, die letzte Idee. Gegen St. Pauli war es nicht gut. Ralf Becker

 ??  ?? Sportvorst­and Ralf Becker ist mit dem spielerisc­hen Ansatz von Trainer Christian Titz (l.) nicht vollends zufrieden.
Sportvorst­and Ralf Becker ist mit dem spielerisc­hen Ansatz von Trainer Christian Titz (l.) nicht vollends zufrieden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany