HSV-Profis schwärmen von Titz
Die HSV-Profis schwärmen nach dem 2:1-Sieg in Darmstadt von ihrem Trainer Christian Titz. Doch die Bosse haben weiter Zweifel – und Felix Magath hat etwas zu meckern:
Auch einen Tag nach dem eminent wichtigen Auswärtssieg in Darmstadt (2:1) war die Erleichterung beim HSV zu spüren – allen voran bei Trainer Christian Titz. Denn der zuvor angezählte Coach gewann nicht nur wichtige drei Zähler bei den „Lilien“, sondern vor allem Zeit, um sein Team noch besser auf die Herausforderungen im Unterhaus einzustellen. Es lastete ein enormer Druck auf den Schultern von Titz. Hätte der Trainer in Darmstadt nicht gewonnen, wäre seine Ära im Volkspark vielleicht schon beendet gewesen, bevor sie richtig begonnen hätte.
„Es tut jedem gut, wenn man Spiele gewinnt“, sagte Titz und berichtete von einer gelösten Atmosphäre innerhalb seines Teams auf dem Rückflug nach Hamburg. „Ich finde es einfach nur schön, dass sich die Jungs für die Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen, belohnt haben. Die Mannschaft hat die richtige Antwort auf dem Platz gegeben.“Aber genau über die Art und Weise des Fußballspielens unter Titz war in den vergangenen Wochen heftig diskutiert worden. Drei Sieglos- und Torlos-Spiele in Folge rückten vor allem den Trainer in den Fokus der Kritik.
Die wird nun zumindest öffentlich verstummen, dürfte aber bei der nächsten Ergebniskrise wieder schnell entflammen. Dass die HSV-Bosse um den Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann und Sportvorstand Ralf Becker nicht vollends von der Arbeit ihres Trainers überzeugt sind, ist ein offenes Geheimnis. Kein Wunder also, dass das Führungs-Duo in den letzten Wochen klare Bekenntnisse zu Titz elegant umschiffte. Vertrauen sieht anders aus. Für den Trainer selbst spielt dieses bewusste Versäumnis seiner Chefs aber keine Rolle. Er sagte: „Ich kann nicht für andere Personen sprechen. Ein Statement wurde allerdings abgegeben: Ich stehe noch hier.“Wohl wahr. Und das ist auch der Wunsch der Mannschaft. Gleich mehrere Profis hatten nach Abpfiff eine Lanze für Titz gebrochen. Rick van Drongelen sagte: „Christian Titz ist genau der richtige Trainer!“
Das hatte auch der 47-Jährige zur Kenntnis genommen und lobte den Zusammenhalt: „Ich fand es bemerkenswert, wie sich die Fans in den letzten Wochen hinter die Mannschaft gestellt haben. Daran sieht man, dass hier alle gemeinsam den Erfolg wollen: Mannschaft, Fans und Trainerteam.“Jetzt hat sich Titz also etwas Zeit erkämpft, um an den Schwächen seines Systems zu arbeiten. Ein Trainer auf Bewährung. Ob das gutgehen kann?