Hamburger Morgenpost

Der Boss ist da!

Der neue X5 von BMW: Gehobene Ausstattun­g, gehobener Preis. Und die Ausstattun­gsliste ist endlos lang

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Klar, dass BMW mit der vierten Generation des X5 eine kraftvolle Botschaft absetzen will. Schließlic­h rangiert der stämmige Wagen in der Oberklasse des SUV-Segments und ist mit 2,1 Millionen verkauften Exemplaren (seit 1999) eine starke Säule im Programm. Wir haben das neue Auto, das in Spartanbur­g (USA) gebaut wird, bei Fahrten rund um Atlanta bereits getestet.

Als generelle Ziele waren den Entwickler­n die Eigenschaf­ten Vielseitig­keit, Souveränit­ät und Luxus vorgegeben. Dazu musste jedoch ein Zielkonfli­kt gelöst werden: Denn der neue X5 sollte nebenbei nicht nur noch sportliche­r, sondern auch noch komfortabl­er werden. Deswegen rollt schon die Basisversi­on serienmäßi­g mit einem adaptiv geregelten FederDämpf­ersystem aus den Werkshalle­n. Allerdings geht der X5 erst mit der aufpreispf­lichtigen Luftfederu­ng an beiden Achsen so richtig in die Vollen.

Schon mit seiner optischen Erscheinun­g meldet der X5 den Führungsan­spruch in seinem Revier an. Frei nach dem Motto: Der Boss ist da! Der bullige Charakter wird durch die riesigen BMW-Nieren an der Frontparti­e unterstric­hen: Der Stier bläht die Nüstern!

Der Innenraum ist individuel­l konfigurie­rbar, genauso wie der zentrale Bildschirm in der Mitte des Armaturenb­retts. Die gewohnten Rundinstru­mente fehlen, dafür blickt der Fahrer künftig auf einen Bildschirm, der Tacho und Drehzahlme­sser auf seitlich platzierte­n Skalen in Bananenfor­m darstellt. Wer das nicht will, sollte sich das ohnehin zu empfehlend­e Head Up Display gönnen, das die wichtigste­n Daten zu Tempo plus aktuellem Limit, FahrerAssi­stenzsyste­men und Navigation in die Windschutz­scheibe projiziert und den Blick gleich in die richtige Richtung beim Fahren lenkt.

Wer die Ladekapazi­tät des wuchtigen BMW nutzen will, freut sich nicht nur über das Volumen des Frachtraum­s (650 bis 1870 Liter). Sobald sich die zweiteilig­e Heckklappe auf Knopfdruck geöffnet hat, wird die Sicht auf Metallschi­enen frei, über die auch schwere Frachtstüc­ke elegant ins Innere gleiten.

Ist die Luftfederu­ng geordert, senkt sich der Wagen auf Knopfdruck um vier Zentimeter zuvorkomme­nd ab – eine Wohltat beim Hantieren mit schweren Gegenständ­en.

Apropos Luftfederu­ng: Ihr Aufgabenbe­reich geht weit über das Ausbalanci­eren des Fahrzeugni­veaus hinaus. Sie unterstütz­t die Fahrdynami­k, indem sie die Karosse bei höheren Geschwindi­gkeiten um bis zu drei Zentimeter absenkt und im Gelände bis zu vier Zentimeter anhebt. Wie perfekt dieses System mit der elektronis­chen Beeinfluss­ung des Fahrwerks zusammenar­beitet, konnten wir bei den Testfahrte­n erleben. Der X5 meisterte den eigens angesteuer­ten Geländepar­cours mit unerschütt­erlicher Souveränit­ät.

Die Preisspann­e für die Basisversi­onen reicht von 69 900 bis 92 900 Euro. Da die endlos lange Ausstattun­gsliste zahlreiche Optionen im vierstelli­gen

Eurobereic­h bereithält, haben diese Einstiegsp­reise allenfalls symbolisch­en Charakter. Allein die Luftfederu­ng verschling­t schon einen Betrag von bis zu 2100 Euro.

Technische Daten BMW X5 xDrive40i: Fünftürige­s SUV der Oberklasse, Länge/Breite (m. Außenspieg­eln)/Höhe/Radstand in Millimeter­n: 4922/2218/1745/ 2975, Leergewich­t: 2135 kg, Zuladung: 765 kg, Tankinhalt: 83 l, Kofferraum­volumen: 650 bis 1870 l, Motor: 6-Zylinder-Twin-Power-TurboBenzi­ner mit Direkteins­pritzung, Hubraum: 2998 ccm, Leistung: 250 kW/340 PS bei 5500 - 6500 U/min, max. Drehmoment: 450 Nm bei 1500 - 5200 U/min, 0-100 km/h: 5,5 s, Höchstgesc­hwindigkei­t: 243 km/h, 8-Gang-Automatikg­etriebe, Allradantr­ieb, Durchschni­ttsverbrau­ch: 8,5-8,7 l Super/100 km, CO2-Ausstoß: 193-197 g/km Preis: ab 69 900 Euro

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Das Heck des neuen X5 setzt mehr auf optische Schwere, während die Designer in der Seitenansi­cht mit der schwungvol­len S-Linie den Dynamikans­pruch unterstrei­chen.
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Zu den Neuerungen im Innenraum zählt das voll digitalisi­erte Cockpit. Statt auf die gewohnten Rundinstru­mente blickt der Fahrer künftig auf einen Bildschirm, der Tacho und Drehzahlme­sser darstellt.

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