Hambacher Forst & Co. Wenn Tiere Bagger stoppen
Wald oder Kohle? Für die rund 50 000 Teilnehmer einer Groß-Demo gestern am Hambacher Forst ist die Antwort auf diese Frage eindeutig. Mit der Kundgebung protestierten sie für den Erhalt des 12 000 Jahre alten Waldes und einen schnellen Kohleausstieg. „Hände weg vom Hambacher Forst“und „Kein Baum ist egal“stand auf Bannern zu lesen.
KERPEN -
„Es ist die mit Abstand größte Demo, die das Rheinische Braunkohlerevier je gesehen hat“, sagte Dirk Jansen, Geschäftsführer des BUND Nordrhein-Westfalen. Die Polizei wollte keine Angaben zur Teilnehmerzahl machen. Mit der Demo feierten die Abholzungs-Gegner auch die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Münster, das am Freitag einen vorläufigen Rodungsstopp für den Hambacher Forst verfügt hatte, bis über eine Klage des Umweltverbands BUND entschieden ist. Damit rechnet RWE aber nicht vor Ende 2020. Der Energiekonzern wollte in den nächsten Monaten mehr als die Hälfte des verbliebenen Waldes fällen, um Braunkohle abzubauen.
Doch der Bund für Umwelt und Naturschutz argumentiert, dass der Wald mit seltenen Tieren wie der Bechsteinfledermaus oder dem Großen Mausohr die Qualitäten eines europäischen FFHSchutzgebietes habe und deshalb geschützt werden müsse. Und es ist nicht das erste Mal, dass Tierarten Bauprojekte in Deutschland lahmlegen – wie unsere Beispiele zeigen.