Hamburger Morgenpost

Jetzt darf’s gern weniger Arbeit sein

Die „Grande Dame“feiert bescheiden

- Gerhard Tötschinge­r, Maresa Hörbiger

Von BERND PETERS

Wenn eine „Grande Dame“80 Jahre alt wird, räumt die ARD schon mal den Abend frei. Denn so viele solcher Persönlich­keiten haben wir nicht. Vor allem nicht so umtriebige wie Christiane Hörbiger, die morgen ihren großen Tag feiert und deshalb heute schon mit gleich zwei Filmen nacheinand­er (erst „Einmal Sohn, immer Sohn“, dann „Die lange Welle hinterm Kiel“) den Abend im „Ersten“bestimmt. Das Filmen möchte sie aber gerne etwas einschränk­en, wie Sie sich im MOPOGeburt­stagsinter­view wünschte.

„Es darf gerne weniger Arbeit werden … aber nicht zu wenig“, erklärt die Wienerin. Denn den kompletten Ruhestand strebt sie auch nicht an. Sie mache einfach nur noch, auf wassie totale Lust habe: „Nein, ich entscheide ganz alleine, wenn ich eine Arbeit machen möchte. Früher habe ich mit meinem verstorben­en Mann, mit vieles besprochen, habe aber dann doch immer das gemacht, was ich für richtig gehalten habe.“

Vor allem morgen noch nicht, denn dann wird sie natürlich gefeiert. „Ich habe an meinem Geburtstag meine engste Familie eingeladen“, verrät sie. „Ich feiere in einem ganz kleinen Kreis.“

Und für den gab es klare Regeln. „Als meine Schwestern zugesagt haben, dass sie gerne an meinem Geburtstag kommen, habe ich darum gebeten, mir keine Geschenke zu machen.“(74, ebenfalls Schauspiel­erin) und Elisabeth Orth (70) aber wehrten sich. „Daraufhin haben beide gesagt: ,Nein, das kannst du uns nicht antun.‘ Maresa meinte, dass sie das Geschenk für mich schon das ganze Jahr im Schrank stehen hat, und sie freut sich schon darauf, es mir zu überreiche­n. Also lasse ich mich überrasche­n.“

Christiane Hörbiger betont: „Ich werde nicht gerne gefeiert. Ich komme aber nicht drum herum.“Im neuen ARD-Film durfte sie dafür mit einem alten Wegbegleit­er tanzen. Ein „Geschenk“, das ihr dann doch gefiel: „Ich habe mich furchtbar gefreut, Mario Adorf wieder zu sehen, aber ich war genauso furchtbar aufgeregt, ob ich alles richtig mache. Ich habe mit einem sehr großen Vergnügen wieder mit ihm zusammen gespielt.“

Hat sich das Schauspiel im Laufe ihrer Karriere verändert? „Das Schauspiel selbst nicht. Einen Unterschie­d gibt es schon: Man hat sich früher mehr Zeit gelassen. Mittlerwei­le ist das Tempo schneller geworden. Wir machen inzwischen einen riesigen Film in nur 21 Drehtagen. Das geht, vor allem auch durch die neue Technik, aber das ist für mich auch das Traurige daran...“

 ?? ?? Gut drauf: Christiane Hörbiger bei der letzten „Goldene Kamera“-Verleihung. Dort wurde sie für ihr Lebenswerk geehrt.
Gut drauf: Christiane Hörbiger bei der letzten „Goldene Kamera“-Verleihung. Dort wurde sie für ihr Lebenswerk geehrt.
 ?? ?? ARD-Geschenk: Im Geburtstag­sfilm darf die Hörbiger mit Mario Adorf tanzen.
ARD-Geschenk: Im Geburtstag­sfilm darf die Hörbiger mit Mario Adorf tanzen.

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