Hamburger Morgenpost

ICE in Flammen!

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MONTABAUR – Von dem ausgebrann­ten ICE-Waggon ist nur noch ein schwarz verkohltes Gerippe übrig. Zerborsten­es Fenstergla­s ist auf den Gleisen nahe Dierdorf im Westerwald zerstreut, daneben die Reste von Sitzen. In der Böschung liegt eine herausgeri­ssene verbogene Zugtür. Auch in den angrenzend­en Zugteilen sieht es düster aus: Alle Sitze sind angekokelt, die Fenster gesprungen. Dieses Szenario könnte ohne Weiteres Schauplatz einer großen Katastroph­e sein. Dass der Brand an der ICE-Schnellstr­ecke zwischen Köln und Frankfurt mit fünf Leichtverl­etzten vergleichs­weise glimpflich ausging, ist auch mehreren glückliche­n Umständen zu verdanken.

Im Unglückswa­gen saß zufällig ein Bundespoli­zist, wie ein Sprecher der Behörde sagt. Bereits in Uniform sei der Kollege unterwegs zur Arbeit gewesen, als er Rauch bemerkte und routiniert die Rettung organisier­te. Der Beamte habe nicht nur den Nothalt eingeleite­t, sondern auch dafür gesorgt, dass nicht alle der 510 Passagiere planlos aus den offenen Türen stürmen. Er habe im Blick gehabt, dass herabgeris­sene Oberleitun­gen eine tödliche Gefahr sind und dass noch weitere Züge auf der Strecke unterwegs sein könnten.

Die Bahnstreck­e zwischen Siegburg (Nordrhein-Westfalen) und Montabaur wurde gesperrt. Aufgrund der voraussich­tlich bis Sonntag andauernde­n Sperrung der viel befahrenen Fernstreck­e gab es nach Angaben der Bahn größere Verspätung­en. Auch die vielbefahr­ene A 3 musste zunächst in beide Richtungen gesperrt werden.

Am Vormittag wurde die Autobahn dann zumindest in Fahrtricht­ung Köln wieder freigegebe­n, so ein Sprecher der Bundespoli­zei.

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