Hier holt die Polizei einen Zuhälter aus dem Bett
Großeinsatz vor Sonnenaufgang. Offenbar Freier verprügelt und bedroht
Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK UND RÜDIGER GAERTNER
Polizeibeamte der Beweissicherungsund Festnahmeeinheit (BFE) haben gestern Morgen eine Wohnung am Frobeniusweg gestürmt und zwei mutmaßliche Zuhälter aus dem Bett geholt. Auslöser des Einsatzes soll ein Streit mit einem Freier gewesen sein.
Um kurz vor 6 Uhr war es mit der Nachtruhe in dem beschaulichen Altbau vorbei. Mit einem lauten Krachen rammten die Polizisten in Spezialkluft die Wohnungstür auf, stürmten mit gezogenen Waffen die Zimmer. Für die zwei Männer (beide 23), die noch geschlafen hatten, gab es ein unsanftes Erwachen.
Als die Lage vom BFE als sicher eingestuft wurde, kamen Milieu-Ermittler des LKA 65 dazu. Sie sprachen mit den zwei 23-Jährigen und suchten die Wohnung nach Beweisen ab. Auch an der Straße Osterbrook (Hamm) wurde eine Wohnung durchsucht. Weil keine Haftgründe vorlagen, wurden sie nicht festgenommen.
Nach MOPO-Informationen handelt es sich bei den beiden um Zuhälter, die ihre Frauen zum Anschaffen in Saunaclubs schicken. Die Ermittlungen gegen sie führt nicht die Hamburger Polizei. Das Amtsgericht Köln hatte die Durchsuchungsbeschlüsse beantragt wegen eines Vorfalls in Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen): Eine der Huren soll sich über die Arbeit hinaus in ihrer Freizeit mit einem Freier getroffen haben. Das gefiel den Luden gar nicht. Sie sollen den Mann aufgesucht, verprügelt und mit einer Waffe bedroht haben. Das Opfer erstattete Anzeige. Ob eine Waffe in eine der Wohnungen gefunden wurde, ist bisher noch unklar.