Da liegt was in der Luft!
Das Hansa-Theater startet in die neue Saison
Auf der Bühne des HansaTheaters geht’s ab heute Abend wieder hoch her. Dann startet das älteste Varieté Deutschlands in die neue Saison! Dabei war die Zukunft des Hauses am Steindamm lange ungewiss.
Claudius Specht lässt bei einer der letzten Proben seine Keulen fliegen, wirbelt sieben Stück auf einmal in atemberaubender Geschwindigkeit durch die Luft. Dabei tanzt er über die Bühne, geht in die Knie oder wirft sie mit dem Fuß. Der 45-Jährige ist ein begnadeter Jongleur. „Ich mag das Spielerische, denn dadurch wird meine Nummer lebendig“, sagt der Schweizer Artist. „Ich habe einen hohen Technikanspruch, mag gute Trickkombinationen, mit denen ich schöne Bilder kreiere.“Tatsächlich bleibt einem als Zuschauer nur das Staunen, schaut man ihm zu.
Die Figuren, die er in die Luft „malt“sehen so schön aus, dass es leichtfällt, Spechts Leidenschaft fürs Jonglieren nachzuvollziehen. „Vielleicht bin ich eine Art Adrenalinjunkie, denn ich liebe und brauche den Nervenkrieg, das Kribbeln, ob die Nummer klappt“, sagt er. „Wenn ich nicht mehr aufgeregt sein sollte, würde ich aufhören.“Doch daran ist nicht zu denken.
Bis Mitte März ist Claudius Specht Teil des HansaTheaters, was er als eine besondere Ehre empfindet: „Dieses Haus ist speziell, weil es eine so lange Geschichte hat. Ich habe das Drama um die Zwangsversteigerung verfolgt und bin froh, dass es weitergeht.“Tatsächlich war die Zukunft des berühmten Varietés ungewiss. Ein Erbschaftsstreit sorgte dafür, dass es im Mai versteigert wurde (MOPO berichtete). Doch nun ist Hansa-Chef Thomas Collien beruhigt: Für mindestens weitere zehn Jahre darf das Theater „das Hamburger Flaggschiff bleiben“, wie er sagt. Und nicht nur das. Ab der Spielzeit 2019/20 wird es um ein „normales“Theaterprogramm ergänzt. Collien: „Das ist ein super Gefühl.“Ist es – besonders, wenn man in einem der gemütlichen roten Polsterstühle sitzt und die besondere Atmosphäre schnuppert.
➤ Hansa-Varieté: Bis 10.3.2019, Di-Fr 19.30 Uhr, Sa 16/20 Uhr, So 18 Uh r(a b Nov. 15/19 Uhr), 40-80 Euro