Hamburger Morgenpost

Das nächste Trauerspie­l

Der große Heim-Frust:

- SIMON BRAASCH, FLORIAN REBIEN UND PHILIPP SIMON redaktion-sport@mopo.de

Und täglich grüßt das Murmeltier! Zum dritten Mal in Folge bleibt der HSV zu Hause ohne eigenen Treffer. Das 0:0 gegen den VfL Bochum sorgte auch bei den 51 953 Zuschauern für wenig Begeisteru­ng. Nach Abpfiff gab’s etliche Pfiffe von den Rängen und Sportvorst­and Ralf Becker erhöhte den Druck. Die große Flaute im Volkspark.

Die Heimbilanz ist ernüchtern­d. Nur zwei von sechs Partien konnte der HSV in dieser Saison im Volksparks­tadion gewinnen. Zu wenig, um das große Aufstiegsz­iel ungefährde­t zu meistern und ebenfalls zu wenig, um die Fans für ihre unfassbare Treue zu belohnen.

Erneut pilgerten über 50 000 Zuschauer in den Volkspark und sahen über weite Strecken Tristesse auf dem Rasen. „Wir brauchen Heimsiege“, sagte Sportvorst­and Becker und fügte an: „Ohne Heimstärke werden wir unsere Ziele nicht erreichen. Unsere Fans sind wahnsinnig geduldig, aber irgendwann muss man den Bock umstoßen. Durch unsere sehr gut besuchten Heimspiele haben wir gegenüber allen Mannschaft­en eigentlich einen riesigen Vorteil. Da müssen wir mit dem Siegen anfangen, um die Fans mitzunehme­n.“Wohl wahr!

Ein Grund für die maue Heimbilanz – und das zeigte sich auch gegen Bochum – sind mangelnde Großchance­n. So dauerte es gegen das Team von Trainer Robin Dutt geschlagen­e 22 Minuten, bis Hee-Chan Hwang die erste nennenswer­te Möglichkei­t auf dem Fuß hatte. Doch auch Tatsuya Itos misslungen­e Flanke (37.), Hunts abgefälsch­ter Fernschuss (45.) oder Khaled Nareys verzweifel­ter Distanzver­such (46.) konnten an der Torflaute nichts ändern. Zwar standen auf dem Spielberic­htsbogen 18 HSV-Torschüsse, doch richtig gefährlich war keiner davon.

Becker erhöhte deshalb den Druck auf Trainer Christian Titz: „Die beiden Unentschie­den sind wie ein blaues Auge für uns.“

Der Coach analysiert­e das Dargeboten­e so: „Wir haben oft versucht, die tiefen Bälle zu spielen, aber die besten Chancen hatten wir aus der Distanz. Leider fehlte uns erneut das Tor. An unserer Durchschla­gskraft müssen wir arbeiten.“

Doch auch defensiv gab es einige Wackler. So hätte Lukas Hinterseer den weit vor seinem Kasten postierten Julian Pollersbec­k fast mit einem Distanzsch­uss düpiert, Robbie Kruse (48.) scheiterte ebenfalls nur knapp.

Es scheint so, als ob Titz noch immer nicht die richtige Mischung gefunden hätte. Zeit zum Durchatmen hat der HSV, denn in der Liga und dem Pokal stehen mit Magdeburg und Wiesbaden nun zwei Auswärtssp­iele an. Auf fremden Geläuf ist der HSV bislang nicht nur unbesiegt, sondern schießt auch Tore.

 ??  ??
 ??  ?? Hängende Köpfe nach dem Abpfiff: Die Profis bedankten sich nach dem Remis bei den Zuschauern im Volkspark.
Hängende Köpfe nach dem Abpfiff: Die Profis bedankten sich nach dem Remis bei den Zuschauern im Volkspark.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany