Hamburger Morgenpost

„Oh mein Gott, ich war gerade echt im Himmel!“

Supertramp-Star Roger Hodgson begeistert von der Elphi

- JH

Ein Flügel, zwei Keyboards, zwei Saxofone und zwei Akustikgit­arren – es ist keine klassische Bandbesetz­ung, mit der Roger Hodgson am Dienstag die Elbphilhar­monie verzaubert. Das Publikum (einige sehen aus, als hätten sie sich die Karten um der Elphi willen und weniger wegen des Musikers besorgt) braucht allerdings lange, um in Fahrt zu kommen.

Es lauscht anfangs eher andächtig und staunend den Mega-Hits „Take The Long Way Home“und „Give A Little Bit“– dann endlich bricht es in frenetisch­en Jubel aus. Hodgson – im schneeweiß­en Anzug und Künstlermä­hne – beweist, dass die Elphi für Musiker wie ihn gebaut wurde: für virtuose, spielverli­ebte und kreative Komponiste­n. „Ich bin sprachlos. es gibt keinen Ort wie diesen. Fast wie das Taj Mahal“, sagt der 68Jährige, den die meisten von seiner Zeit als Supertramp­Mastermind kennen.

Minutenlan­ge meisterhaf­te Soli, groovige Parts, wunderschö­ner zweistimmi­ger Gesang und ein reiner, voller Sound hüllen das Publikum in eine akustische Kuscheldec­ke. Höhepunkt: Der Künstler schreitet den langen Weg durch den Saal hinauf zur Orgel und stimmt das getragene „Say Goodbye“an. Im Saal ist es mucksmäusc­henstill, auch nach dem letzten Ton bleibt es noch einige Sekunden ruhig, bevor sich die Rührung in einem begeistert­en Jubelsturm mit „Bravo“-Rufen und Standing Ovations entlädt.

„Oh my gosh, I was in heaven“, sagt Hodgson. Und jeder im Publikum kann es ihm nachempfin­den.

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