Wie explosiv ist die Alster?
Magnetangler ziehen erneut Granate aus dem Wasser
Im Juli eine Handgranate am Mühlenkamp, zuletzt zwei Sprengsätze an der Kennedybrücke – und am Mittwoch tauchte schon wieder so ein gefährliches Teil auf. Am Leinpfad hatten zwei Männer eine WeltkriegsGranate an der Angel!
Gegen kurz nach 18 Uhr zogen die Magnetangler, 44 und 65 Jahre alt, das explosive Etwas auf ihr Boot und riefen sofort die Polizei. „Vorbildlich“, lobte Polizei-Sprecher René Schönhardt die Männer – schließlich handelte es sich um eine 40-mm-Gewehrgranate aus dem Zweiten Weltkrieg.
„Mit Aufsatzgranaten dieses Typs für WehrmachtsKarabiner wurden gepanzerte Fahrzeuge beschossen“, weiß Feuerwehr-Sprecher Jan Ole Unger. Die Polizei zog den Kampfmittelräumdienst dazu. „Ein Sprengmeister stellte fest, dass die Granate hochsensibel war“, so Unger.
Taucher brachten die Granate zurück in den Alsterlauf. Dort wurde sie kontrolliert im Wasser gesprengt – inzwischen Routine für die Feuerwehr. Denn die Funde häufen sich – das liegt auch an den Anglern, die mit starken Magneten nach Schätzen suchen.
Die Umweltbehörde führt zwar keine Statistik, aber: „Prinzipiell kann es in allen Hamburger Gewässern zu Funden von Weltkriegsmunition kommen“, sagt Sprecher Jan Dube. „Allein in den vergangenen Monaten wurden mehrere Funde gemeldet.“Zahlen zu Waffen und Munition unter der Wasseroberfläche gibt es keine, Dube sieht für Angler dennoch eine „erhebliche Gefahr“. Die Alster ist explosiv!