Hamburger Morgenpost

„Ich schäme mich und werde es nie wieder tun“

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Beim Versuch, in ein Mehrfamili­enhaus einzusteig­en, wurden im Juni zwei Einbrecher erwischt und flohen ohne Beute. Gestern wurde vor dem Amtsgerich­t Blankenese das Urteil für einen der Täter gesprochen.

Arben P. (21) soll am 8. Juni gegen 13.55 Uhr versucht haben, mit einem Komplizen (22), der wegen weiterer Einbrüche gesondert vor Gericht steht, in ein Einfamilie­nhaus in Nienstedte­n einzusteig­en. Der Eigentümer war jedoch zu Hause – die beiden jungen Männer ergriffen die Flucht. Kurze Zeit später wurden sie von der Kripo bei einer Hausdurchs­uchung gefasst.

Der junge Mann zeigt sich reumütig: Er gestehe die Tat, habe aber nur Schmiere gestanden, während sein Komplize versuchte, mit einem Schraubend­reher ein Fenster aufzuhebel­n.

„Mein Verhalten beschämt mich“, sagt Arben P. mit leiser Stimme. „So bin ich nicht erzogen worden. Ich hätte mir nicht vorstellen können, so tief zu sinken.“

Im Laufe der Verhandlun­g schildert er die Armut in seinem Heimatland Albanien. Im Mai 2018 kam er nach Deutschlan­d, um sich Arbeit zu suchen. Die fand er für kurze Zeit auf einer Baustelle, bis er dort kündigte. Richterin Ursula Stegmann hält diese Mittellosi­gkeit für gefährlich. „Wir haben gehört, dass hier keine Perspektiv­e für Sie gegeben ist. Es ist wahrschein­lich, dass Sie wieder in dieses Verhaltens­muster reinfallen“, sagte sie zu dem Angeklagte­n.

Verurteilt wird Arben P. wegen gemeinscha­ftlichen versuchten Wohnungsei­nbruchdieb­stahls zu einem Jahr Gefängnis. Danach soll er nach Albanien abgeschobe­n werden.

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Der Angeklagte Arben P. (21)

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