Hamburger Morgenpost

Wenn Mama psychisch krank ist: Kinder-Demo in der City

Mit Ballons und Trillerpfe­ifen lenken sie die Aufmerksam­keit auf ei T T m

- STEPHANIE LAMPRECHT s.lamprecht@mopo.de

„Wir sind hier!“, „Hört uns zu!“, „Schaut nicht weg!“Zum ersten Mal waren die Nöte von Kindern, die im Schatten psychisch kranker Eltern aufwachsen, Thema einer Demo. Unter den rund 120 Teilnehmer­n: viele betroffene Jugendlich­e und Kinder, die am Sonnabend mit bunten Luftballon­s und Trillerpfe­ifen vom Dammtor zum Rathaus zogen.

Pauline (11) war sieben Jahre alt, als ihre Mutter wegen Selbstmord­gedanken freiwillig in die Psychiatri­e ging. „Es hat mir geholfen, dass Mama sich helfen ließ“, sagt das Mädchen ernst und erwachsen.

Dominic (17) musste als kleiner Junge die Schule wechseln, weil seine Mutter während einer Psychose die Lehrerin attackiert hat. Beide haben in dem Film „Wir sind hier“von Andrea Rothenburg mitgewirkt.

Die Filmemache­rin hat die Demo organisier­t, zusammen mit Psychologi­n Louise Larbanoix von der Beratungss­telle „Wellengang“.

In den durch Spenden finanziert­en Kursen erleben die betroffene­n Kinder oft zum ersten Mal, dass es auch andere gibt, die sich nicht trauen, Freunde nach Hause einzuladen, weil ihre Mütter oder Väter nur noch im Bett liegen, aggressiv sind oder unter Angststöru­ngen leiden. Dass sie sich nicht schämen oder schuldig fühlen müssen. Krankenkas­sen zahlen nicht für die Kurse, weil die Kinder ja – noch – nicht krank sind. „Hilfe bekommen diese Kinder oft erst, wenn sie selbst auffällig werden“, sagt Andrea Rothenburg, Diese Kinder versuchen, sich anzupassen. Sie werden zu vergessene­n Kindern. T ters. Zi

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