Macht ein Roboter bald auch Ihren Job?
In welchen Branchen Menschen künftig von Automaten ersetzt werden
Lebensmittel verpacken, Kühe melken: Solche Arbeiten werden schon längst von Maschinen erledigt. Aber können Roboter den Menschen komplett ersetzen? Laut einer aktuellen Studie kommen auf die Arbeitnehmer große und rasante Veränderungen im Berufsalltag zu. Demnach wären in Hamburg fast 100000 Arbeitsplätze bedroht!
Spätestens seit es digitale Smartphone-Assistenten wie Alexa und Siri gibt, weiß jeder, wie weit fortgeschritten die Künstliche Intelligenz inzwischen ist. Und diese wird immer weiter ausgebaut. „In den letzten Jahren haben einige Technologien Marktreife erlangt, die bestimmte, bislang nur vom Menschen ausführbare Tätigkeiten automatisiert erledigen könnten“, heißt es in einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB), das der Bundesagentur für Arbeit angegliedert ist.
Bei vielen sollten jetzt die Alarmglocken läuten. Schon heute werden viele Jobs von Computern oder Robotern erledigt. Die Tendenz steigt: Der Anteil der sozialversicherungspf ichtig Beschäftigten, deren Berufe sehr leicht maschinell ersetzbar wären, ist in Hamburg von 9,3 Prozent im Jahr 2015 auf 17,8 Prozent im Jahr 2016 gestiegen. Darunter sind Helfer ebenso wie Fachkräfte und Experten.
Das sogenannte Substituierbarkeitspotenzial beschreibt laut der Studie den Anteil der Tätigkeiten in einem Beruf, die auch von Computern oder Robotern erledigt werden könnten. Er gilt als hoch, wenn er über 70 Prozent liegt. Die Studie veröffentlicht die zehn beschäftigungsstärksten Berufe, auf die das zutrifft.
Mit mehr als 25 000 Betroffenen wird die Liste mit deutlichem Abstand von Helfern in der Lagerwirtschaft angeführt. Doch auch Fachkräfte in der Lagerwirtschaft sind unter den Top 10. Warenannahme, Be- und Entladen, Bestandskontrolle – all das wird als ersetzbar eingestuft.
Die Helfer im Büro- und Sekretariatsbereich stellen den zweiten gefährdeten Helfer-Berufszweig dar. Mit den Buchhaltern ist auch ein Spezialistenberuf in der Liste. Die übrigen Berufe sind aus dem Fachkräftebereich.
Was sehr besorgniserregend klingt, ist laut Agentur für Arbeit ein normaler Wandel der Zeit, dem gegenzusteuern sei. „Trotz zunehmend automatisierbarer Arbeitsabläufe erwarten wir einen weiteren Beschäftigungszuwachs“, sagt Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Hamburger Agentur für Arbeit. Einige Berufsbilder hätten sich verändert. Manche Tätigkeiten seien weggefallen, dafür andere hinzugekommen.
Hans-Georg Frey, Vorstandsvorsitzender der Maschinenfabrik Jungheinrich, erklärt: „Digitalisierung und Automatisierung sind notwendige Chancen. Vielen unserer Kunden fehlt es durch den stetig steigenden E-Commerce nicht an Arbeit, sondern an Arbeitskräften. Daher ist die Einführung von etwa voll automatisierten fahrerlosen Staplern im Lager ein notwendiger Schritt.“
Ex-Wirtschaftssenator Frank Horch: „Ein Standort kann nur erfolgreich sein, wenn ausreichend qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen, die auch bereit sind, lebenslang zu lernen. Wir alle gemeinsam haben die Verantwortung, diesen Wandel zu gestalten.“Das bedeutet: sich jetzt schon weiterbilden.
Wir erwarten dennoch weiteren Beschäftigungszuwachs.
Sönke Fock, Agentur für Arbeit